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Kinderrechtsaktivisten geraten weltweit zunehmend unter Druck

Archivmeldung vom 07.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Polizeibeamte verprügeln G20 Demonstranten
Polizeibeamte verprügeln G20 Demonstranten

Bild: Eigenes Werk /OTT

Anlässlich des 70. Jahrestags der UN-Menschenrechtserklärung beklagt das Kinderhilfswerk Terre des Hommes zunehmende Angriffe gegen Kinder und Jugendliche, die sich für ihre Rechte einsetzen. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte TdH-Vorstandssprecher Albert Recknagel: "Wir erleben in immer mehr Projektländern, wie Regierungen gegen Menschenrechtler hetzen und auch vor Kindern nicht haltmachen."

Besorgniserregend sei die Entwicklung vor allem "in den Projektländern Nicaragua, Brasilien, Kolumbien, Myanmar, den Philippinen, Indien und Kambodscha". Das Muster sei immer dasselbe: "Zunächst schüchtern Politiker ein und bezeichnen Kinderrechtler als Kriminelle, als Drogendealer, als Banditen. Dieser Verleumdung folgen dann konkrete Drohungen." Auch würden die Spielräume für TdH-Mitarbeiter vor Ort in den betreffenden Ländern enger, beispielsweise durch bürokratische Schikanen.

Terre des Hommes unterstützt weltweit Kinder, die sich gegen Gewalt und Ausbeutung wehren. Sie protestieren zum Beispiel gegen die Prügelstrafe in Schulen oder gründen Jugendclubs, um der Gewalt krimineller Banden etwas entgegenzusetzen. "Regierungen haben die Pflicht, Kinder zu schützen, die sich für ihre Rechte engagieren. Die Kinder erleben aber häufig, dass Erwachsene sie nicht ernst nehmen, sie lächerlich machen oder gewalttätig werden", sagte Recknagel. Das betreffe "vor allem, aber längst nicht nur Länder mit autoritären Regierungen, in denen demokratische Freiheitsrechte unterdrückt und die Handlungsmöglichkeiten von Nichtregierungsorganisationen systematisch eingeschränkt werden".

Erst kürzlich hatte TdH zwei junge Frauen in Nicaragua außer Landes in Sicherheit bringen müssen, die sich friedlich für Rede- und Versammlungsfreiheit eingesetzt hatten. Auch in Brasilien droht sich die Lage nach Angaben von TdH zuzuspitzen. "Die Äußerungen des designierten Präsidenten Jair Bolsonaro, das Kinderschutzgesetz des Landes tauge nur, um Vagabunden und Banditen zu schützen, man solle es durchreißen und die Toilette hinunter spülen, bedeuten für die Zukunft sicher nichts Gutes", sagte Recknagel der "NOZ".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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