Grünhelme-Gründer wirft Europa Versagen im Syrien-Konflikt vor
Archivmeldung vom 11.02.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Gründer der deutschen Hilfsorganisation Grünhelme, Rupert Neudeck, hat der EU ein Versagen im Syrien-Konflikt vorgeworfen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte Neudeck, Europa müsse Druck auf Russland ausüben, die Bombardierungen in Syrien zu beenden. "Bisher hat sich die EU um eine klare Sprache gedrückt", kritisierte der Mitbegründer der Hilfsorganisation Cap Anamur. "Was jetzt von dem syrischen Regime mit Unterstützung der russischen Luftstreitkräfte geschieht, widerspricht allem, was der russische Präsident Wladimir Putin der EU vor seinem Eingreifen gesagt hat." Russland sei schon jetzt Besatzungsmacht in Syrien. Wegen der verzweifelten Lage würden weiter Millionen Syrer nach Europa fliehen.
Mit Blick auf die Gespräche der Syrien-Kontaktgruppe am Donnerstagabend in München, sagte Neudeck: "Es wird keine Konferenz Erfolg haben, bei der weiter das Alibi benutzt wird, dass nur die Terrormiliz IS in Syrien und im Nord-Irak wütet."
Der Grünhelme-Gründer forderte ein Ende der "grausamen und brutalen Bombenangriffe". Neudeck sagte: "Wenn es keine Flugverbotszone gibt, wird es einen weiteren Exodus von Syrern aus dem Land geben." Damit syrische Flüchtlinge wieder in Ihr Land zurückkehren könnten, sei ein Einsatz von UN-Friedenstruppen (Blauhelmsoldaten) nötig. "Ohne dass ein Großteil der Flüchtlinge unter bewaffnetem Blauhelm-Schutz in die Dörfer im Norden und in der Mitte Syriens zurückgebracht werden und deren Sicherheit garantiert wird, wird es weder Ruhe noch einen Waffenstillstand geben", sagte Neudeck.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)