EU-Währungskommissar rechnet mit Verzögerungen im EU-Reformprozess
Archivmeldung vom 01.12.2017
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Freigeschaltet durch André OttDie EU rechnet damit, dass sich eine Reform der Eurozone durch die sich hinziehende Regierungsbildung in Deutschland deutlich verzögert. "Diese Verzögerung wird nicht nur in Deutschland, sondern auch hier in Brüssel die Arbeit bremsen", sagte EU-Währungskommissar Pierre Moscovici dem Nachrichtenmagazin Focus am Freitag. Zwar werde die Europäische Union ihre Arbeit fortsetzen, doch "was die Ideen für ein besseres Europa betrifft, so warten wir auf Deutschland", so Moscovici.
Der Franzose gab sich überzeugt, dass es Berlin "gelingen wird, Anfang des neuen Jahres eine pro-europäische Regierung zu bilden." Nach den gescheiterten Sondierungsgesprächen mit den Grünen und der FDP wollen CDU und CSU nun doch einen neuen Anlauf für eine Große Koalition mit der SPD starten. Die sich hinziehende Regierungsbildung führte immer wieder zu Kritik aus anderen EU-Mitgliedstaaten. Beim EU-Gipfel am 14. und 15. Dezember wollen die Staats- und Regierungschefs die neue Verteidigungsunion auf den Weg bringen sowie erste Schritte für die Reform der Eurozone gehen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur