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DW-Trend: 58 % der Ukrainer sind für EU-Beitritt

Archivmeldung vom 19.11.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.11.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Helga Ewert  / pixelio.de
Bild: Helga Ewert / pixelio.de

Die Anzahl der Ukrainer, die für einen Beitritt ihres Landes zur EU sind, ist um sechs Prozent gestiegen. Das berichtet Deutsche Welle. Die von DW-Trend geführte Umfrage hat ergeben, dass 58 Prozent der befragten Ukrainer eine Mitgliedschaft ihres Landes in der EU für die Zukunft befürworten würden. Rund 31 Prozent der Ukrainer sind gegen einen Beitritt zur EU, 37 Prozent der Befragten wären für einen Beitritt zur EU innerhalb der nächsten fünf Jahre.

Die Umfrage zeigt, dass traditionell pro-russische Bewohner der östlichen und südlichen Ukraine die europäische Integration befürworten: die Hälfte der Befragten in dieser Region befürwortet einen Beitritt der Ukraine zur EU. Die westlichen und zentralen Regionen der Ukraine sind traditionell eher pro-europäisch. Hier sind 69 Prozent der Bewohner für einen Beitritt der Ukraine zur EU.

Junge Menschen unterstützen die europäische Integration ihres Landes besonders: 65 Prozent der 18- bis 29-jährigen Befragten äußerten sich positiv zum EU-Beitritt. Doch auch über die Hälfte der Befragten 50- bis 60-jährigen unterstütze einen Beitritt der Ukraine zur EU in der Zukunft, so dw.de.

In der Umfrage wurden die Ukrainer auch gefragt, ob sie die EU als Urlaubsziel für sich in Erwägung ziehen. Rund 70 Prozent der Befragten antworteten mit ja, und fast die Hälfte plant, die EU öfter zu besuchen, sofern die Einreisebedingungen gelockert werden.

Die Umfrage wurde im November 2013 vom ukrainischen Büro des internationalen Forschungsinstituts IFAK Institut GmbH & Co durchgeführt. Im Rahmen der Studie wurden eintausend 18- bis 65-jährige Bewohner ukrainischer Städte mit Einwohnerzahlen über 50.000 befragt.

Erst im Oktober 2013 führte die GfK Ukraine eine Meinungsforschungsstudie durch, um herauszufinden, ob das Land die die bevorstehende Unterzeichnung des Assoziierungsabkommens mit der EU unterstützt. 45 % der Ukrainer gaben an, die Unterzeichnung zu befürworten. Die GfK wies darauf hin, dass unter der besser ausgebildeten Bevölkerung mehr Ukrainer die europäische Integration ihres Landes unterstützten. Die Untersuchung wurde zwischen dem 2. und dem 15. Oktober 2013 durchgeführt.

Vier europäische Botschafter unterstützen engere Assoziierung der Ukraine mit der EU

Vier europäische Botschafter in der Ukraine haben ihre Unterstützung für eine engere Assoziierung zwischen der Ukraine und der Europäischen Union zum Ausdruck gebracht. Mit Hilfe ukrainischer Studenten gaben die Botschafter diese Erklärungen als Teil der Informationskampagne Stronger Together ab, die von der Ukraine und der EU gemeinsam durchgeführt wird.

In den Videobotschaften zeigen sich Simon Smith aus Grossbritannien, Wolf Dietrich Heim aus Österreich, Alain Remy aus Frankreich und Dr. Christof Weil aus Deutschland überzeugt, dass die Ukraine ein europäisches Land ist, und zählen die Vorteile einer engeren Integration sowohl für die Ukraine als auch die EU auf.

"Die Ukraine ist ein Teil Europas, sie ist sowohl geografisch als auch kulturell ein europäisches Land. Die engere Assoziierung mit der Europäischen Union bietet der Ukraine Chancen für ein verbessertes Geschäftsklima, mehr Investitionen und den Einstieg in den Wettbewerb auf dem grössten freien Markt der Welt," erklärte Simon Smith, britischer Botschafter in der Ukraine seit September 2012.

Die Informationskampagne Stronger Together wurde im September 2013 gestartet. Sie wurde gemeinsam von der Ukraine und der EU entwickelt, um die Bevölkerung der Ukraine über den Inhalt des Assoziierungsabkommens aufzuklären, das am 28. November 2013 von beiden Parteien unterzeichnet werden soll. Die Kampagne informiert außerdem über den Prozess der ukrainischen Integration in Europa und die Besonderheiten des Alltags in der EU. Die Informationskampagne wird von europäischen und ukrainischen Politikern, Diplomaten, Geschäftsleuten, Künstlern, Sportlern und anderen öffentlichen Figuren und Meinungsführern unterstützt.

Wie auf adiosvoboda.org zu lesen ist, engagieren sich die ukrainische Regierung und Öffentlichkeit in der Kampagne gemeinsam, um verschiedenen Zielgruppen relevante Informationen zur EU zu vermitteln: ukrainischen Geschäftsleuten, Studenten, Forschern, bürgerlichen Aktivisten usw.

"Worin liegt die Bedeutung des Abkommens mit der EU? Es bildet einen Rahmen für die nationale Entwicklung, bei der die Mechanismen der parlamentarischen Demokratie ausschlaggebend sind, wie auch die Gleichheit vor dem Gesetz und seine unparteiliche Anwendung sowie die Ermöglichung freier wirtschaftlicher Aktivitäten durch alle Individuen und kleine wie grosse Unternehmen. Es ist von gleicher Wichtigkeit für die Menschen und die Sicherung der lokalen Regierung. Es geht um EU-Bürger, ihre Rechte und die Bedingungen für Entwicklung," kommentierte Jan Tombinski, Leiter der EU-Delegation in Kiew, anlässlich des Starts der Kampagne, wie von RFE/RL zitiert.

Quelle: Worldwide News Ukraine (ots)

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