Bundesregierung lehnt Inbetriebnahme von Nord Stream 2 klar ab
Die Bundesregierung lehnt eine Wiederaufnahme von russischen Gaslieferungen über die Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee ab und stellt sich damit gegen einen möglichen Deal zwischen Moskau und Washington.
"Die Unabhängigkeit von russischem Gas ist für die Bundesregierung
sicherheitspolitisch von strategischer Bedeutung, und sie hält daran
fest", sagte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums dem
"Handelsblatt". Es würden keine Gespräche über derartige Überlegungen
geführt, auch nicht mit Russland. "Dies steht nicht zur Debatte", sagte
die Sprecherin.
Mit Blick auf die Pipeline Nord Stream 2, über
deren Inbetriebnahme zuletzt spekuliert wurde, sagte sie, diese sei
"nicht zertifiziert und rechtlich nicht zugelassen". Anlass für die
klaren Aussagen sind seit Wochen kursierende Gerüchte, US-Präsident
Donald Trump wolle eine Inbetriebnahme von Nord Stream 2 zum Gegenstand
von Verhandlungen mit Russland über eine Beilegung des Ukrainekriegs
machen. Eine offizielle Bestätigung von US-Seite gibt es dafür nicht.
Dennoch
könnte sich an der Zukunft der Ostseepipelines erneut ein Streit
zwischen Deutschland und der US-Regierung entwickeln. Insider deuten die
angeblichen Pläne der US-Regierung als den Versuch der Amerikaner, sich
mit den Russen zu arrangieren und Europa, insbesondere Deutschland, vor
vollendete Tatsachen zu stellen. Die Europäer misstrauen der neuen
amerikanischen Russland-Politik. Dass sich die ablehnende Haltung zu
einer Inbetriebnahme der Pipeline unter einer unionsgeführten
Bundesregierung ändert, ist nicht zu erwarten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur