Bundesbank befürchtet Wohlstandseinbußen nach Trump-Wahl
Bundesbankchef Joachim Nagel befürchtet Wohlstandseinbußen für Deutschland angesichts der von Donald Trump angekündigten Zollpolitik. "Sollten die Zollpläne umgesetzt werden, könnte uns das in Deutschland durchaus ein Prozent der Wirtschaftsleistung kosten", sagte Nagel der Wochenzeitung "Die Zeit".
Das sei schmerzhaft, zumal die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr
überhaupt nicht wachse und im kommenden Jahr wohl unter einem Prozent.
"Kämen die neuen Zölle tatsächlich, könnten wir sogar in den negativen
Bereich rutschen", so Nagel.
Den Bundesbankchef sorgt zudem die
Entwicklung auf dem deutschen Arbeitsmarkt. "Die Jobs, die wir in der
Industrie verlieren, werden womöglich nicht mehr so problemlos wie
bisher ersetzt durch neue Stellen im Dienstleistungsbereich." Das
Beschäftigungsniveau sei zwar noch immer außergewöhnlich hoch, "aber
inzwischen haben sich die Aussichten eingetrübt".
Nagel hält das
aktuelle Zinsniveau der Europäischen Zentralbank unterdessen für
angemessen. "Wir übertreiben nicht. Es gibt noch immer einen merklichen
Preisdruck, der vor allem lohnbedingt aus dem Dienstleistungssektor
kommt. Dieser Preisdruck wird durch den Rückgang der Energiepreise
überdeckt", sagte er. Die Kerninflationsrate ohne die stark schwankenden
Preise für Lebensmittel und Energie liege im Euroraum mit knapp unter,
und in Deutschland mit über drei Prozent, noch immer recht hoch.
Quelle: dts Nachrichtenagentur