Brexit: Maas zweifelt an raschem Freihandelsabkommen-Abschluss
Archivmeldung vom 30.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttAußenminister Heiko Maas (SPD) dämpft die Erwartungen der britischen Regierung auf einen schnellen Abschluss eines Freihandelsabkommens mit der EU. "Bis Ende 2020 werden wir nicht alle Bereiche im Detail regeln können", sagte der SPD-Politiker dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Das werden intensive Gespräche unter hohem Zeitdruck", sagte Maas.
"Aber wir akzeptieren, dass Boris Johnson eine Verlängerung der Übergangsphase ablehnt - die ja eigentlich um bis zu zwei Jahre möglich wäre", so Maas. Zudem bezweifelt der Außenminister, dass ein Freihandelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU ohne Zölle und Quoten auskäme, wie es die britische Regierung ausdrücklich wünscht. "Ein Deal ohne Zölle und Quoten - das klingt gut. Das ist aber nur die eine Seite der Gleichung", sagte Maas.
"Die andere Seite lautet: ohne unfaire Subventionen und ohne Sozial- oder Umweltdumping", forderte der Sozialdemokrat. Maas unterstrich, die EU und Deutschland wollten weiterhin enge Beziehungen zu Großbritannien. "Es ist kein Abschied - Großbritannien wird ja nicht plötzlich wegschwimmen", sagte er. "Den Briten sage ich: `Es ist schade, dass ihr geht. Lasst uns weiter Freunde bleiben und eine möglichst enge Partnerschaft vereinbaren`", sagte Maas dem RND.
Quelle: dts Nachrichtenagentur