US-Präsident Obama beendet Berlin-Besuch
Archivmeldung vom 20.06.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUS-Präsident Barack Obama hat seinen Berlin-Besuch beendet: Die Präsidentenmaschine Air Force One hob um 22:11 Uhr vom Berliner Flughafen Tegel in Richtung Washington ab. Insgesamt hatte Obama 26 Stunden in der deutschen Hauptstadt verbracht. Am Mittwochnachmittag hatte Obama vor dem Brandenburger Tor eine zuvor mit Spannung erwartete Grundsatzrede gehalten. Darin kündigte er unter anderem an, die strategischen Atomwaffen der USA um ein Drittel reduzieren zu wollen. "Wir sind Weltbürger und unsere Zukunft ist enger miteinander verknüpft denn je. Solange es Atomwaffen gibt, sind wir nicht sicher", sagte der US-Präsident.
2016 soll es laut Obama einen Atom-Gipfel geben, der einen internationalen Rahmen für die friedliche Nutzung der Kernkraft schaffen soll. Obama erinnerte in seiner knapp 30-minütigen Rede auch an den Bau der Berliner Mauer: "Keine Mauer kann dem Drang nach Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit standhalten."
Zum Ende seiner Rede verabschiedete sich Obama von den über 4.500 geladenen Gästen auf Deutsch mit den Worten: "Vielen Dank".
Zuvor hatten Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gesprochen. Nach der Rede traf sich der US-Präsident noch mit SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, am Abend gab es zudem ein Abendessen mit Bundeskanzlerin Merkel und geladenen Gästen im Schloss Charlottenburg.
Özdemir zu Obama-Besuch: Erwartungen waren überzogen
Der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir hat die Erwartungen an die Rede und den Auftritt von US-Präsident Obama in Berlin als "überzogen" bezeichnet. "Man darf nicht erwarten, dass Präsident Obama den Lauf der Dinge hier radikal verändert", sagte er im Sender Phoenix. Obama habe große Schwierigkeiten, seine Politik im eigenen Land durchzusetzen. "Das ist die Realität, und die kann auch eine Rede in Berlin nicht ändern", so Özdemir.
Kritik übte der Grünen-Vorsitzende an der Rolle Europas im Kampf gegen den Terrorismus: "Ich wünschte, dass Obama hier starke Europäer finden würde. Aber er findet nur eine Bundesregierung, die im Fall von Libyen an der Seite von Russland und China und nicht an der Seite der USA stand. Die Amerikaner sind zunehmend mit sich selbst beschäftigt, und wir Europäer kriegen unsere Hausaufgaben nicht hin. Wir haben nicht einmal eine gemeinsame europäische Außenpolitik."
Quelle: dts Nachrichtenagentur