Japan und Nordkorea zu "Geheimtreffen" zusammengekommen
Archivmeldung vom 29.08.2018
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Freigeschaltet durch André OttHochrangige Vertreter von Japan und Nordkorea haben sich im Juli in Vietnam getroffen - offenbar ohne, dass die Öffentlichkeit und Verbündete davon wussten. Auch die USA seien nicht eingeweiht gewesen, schreibt die "Washington Post". An dem Treffen sollen der japanische Geheimdienstbeamte Shigeru Kitamura und die nordkoreanische Funktionärin Kim Seong-hye teilgenommen haben. Hochrangige US-Beamte zeigten sich "irritiert", schreibt die Zeitung.
Offenbar hatte Tokio Zweifel daran, dass sich die USA für Japaner einsetzt, die nach Nordkorea entführt worden sein sollen, und hat die Initiative angesichts des politischen Tauwetters kurzerhand selbst ergriffen. Von offizieller Seite war aus Japan kein Kommentar zu dem Treffen im Juli zu bekommen. Nach Nordkorea entführte Japaner waren zwar auch ein Thema beim Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un im Juni in Singapur - in der gemeinsamen Abschlusserklärung war darüber aber kein Wort gefallen, zum Missfallen Japans.
Von 1977 bis 1983 verschleppten nordkoreanische Agenten wohl mindestens 13 Japaner nach Nordkorea. Hauptgrund soll gewesen sein, dass das isolierte Nordkorea Menschen brauchte, die Sprache und Kultur des wichtigen Nachbarlandes Japan den Nordkoreanern beibringen konnten. Seit der Rückkehr einiger Verschleppter im Jahr 2004 ist die Angelegenheit eines der großen Medienthemen in Japan und ein wichtiger Punkt der japanischen Außenpolitik.
Quelle: dts Nachrichtenagentur