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Staatliche Willkür gegen Tibeter in Nepal sorgt für scharfe Verurteilung durch Tibet Initiative

Archivmeldung vom 20.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nachdem drei führende Tibeter in Kathmandu verhaftet wurden, protestiert die Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID) gegen die staatliche Willkür in Nepal.

Gestern Morgen waren Kelsang Chung, Direktor des Tibetischen Flüchtlingszentrums, sowie Ngawang Sangmo und Tashi Dolma, Präsidentin und Vizepräsidentin des regionalen Tibetischen Frauenverbands TWA, von nepalischer Polizei in Zivil in ihren Wohnungen festgenommen worden. Sie sollen für drei Monate ohne Gerichtsprozess festgehalten werden.

"Die Festsetzung der drei entbehrt jeder rechtsstaatlichen Grundlage", erklärt Wolfgang Grader, Vorsitzender der TID. "Es ist offensichtlich, dass diese Verhaftungen auf Chinas starken Einfluss auf Nepal zurückgehen. Kein Land darf sich aber zum Instrument eines autoritären Regimes machen." Berichten aus der nepalischen Hauptstadt zufolge war versucht worden, weitere führende Tibeter festzunehmen, die jedoch nicht zu Hause angetroffen wurden.

Dalha Agyitsang, Vorstandsmitglied der TID, dazu: "Es ist entsetzlich zu sehen, dass selbst unsere Landsleute, die bereits aus ihrer Heimat geflohen sind, in Nepal nicht mehr sicher sind. Wir fordern die sofortige Freilassung von Kelsang Chung, Ngawang Sangmo und Tashi Dolma." Die gestrigen Verhaftungen erfolgten während heftiger Straßenproteste gegen die Unterdrückung in China, die mit der Festnahme hunderter Tibeter endeten. Seit März sind bei den Protesten in Kathmandu Tausende Tibeter festgenommen und später wieder freigelassen worden.

Das Tibetische Flüchtlingszentrum in Kathmandu, das vom UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) unterstützt wird, ist von zentraler Bedeutung für tibetische Flüchtlinge, da es bislang die einzig legale Möglichkeit der Einreise nach Indien bot. Seit März ist auch dieser Weg blockiert, da Nepal bei der Kontrolle der Grenze zwischen Tibet und Nepal eng mit China kooperiert.

Quelle: Tibet Initiative Deutschland e.V

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