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Internationale Energieagentur besorgt über nächsten Winter

Archivmeldung vom 24.01.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Rolf van Melis / pixelio.de
Bild: Rolf van Melis / pixelio.de

Der Chef der Internationalen Energieagentur, Fatih Birol, warnt davor, angesichts zuletzt gefallener Gaspreise, die Versorgungskrise in Europa vorschnell abzuhaken. "Der nächste Winter bereitet mir Sorgen", sagte Birol dem "Handelsblatt" und nannte dafür mehrere Gründe: "Kein russisches Gas, Chinas Comeback als Importeur, wenig Angebotszuwachs: Diese drei Faktoren machen den nächsten Winter zur Herausforderung."

Viele Regierungen seien froh über den bislang relativ milden Verlauf der Krise. "Aber ich fürchte, dass sie ein bisschen zu froh sind", betonte Birol. Europa müsse den Gasverbrauch weiter senken. Vor dem Hintergrund der angespannten Lage kritisierte der IEA-Direktor den deutschen Atomausstieg: "Ich wünschte, es gäbe die Möglichkeit, die Laufzeiten bei Bedarf deutlich stärker zu verlängern."

Dagegen lobte Birol, dass sich der Ausbau von Windkraft und Solaranlagen beschleunigt habe. "Vor allem die Beschleunigung der Planungsverfahren zahlt sich aus." Zugleich fürchtet der Energie-Experte, dass die Europäer in neue Abhängigkeiten geraten. "Es war eine falsche Energiepolitik, bei einem strategisch so wichtigen Energieträger wie Gas so lange nur auf ein Land zu setzen", sagte er - gemeint ist Russland. "Wenn wir jetzt die erneuerbaren Energien anschauen, sehen wir ein ähnliches Bild." So würden 70 Prozent aller E-Auto-Batterien in China hergestellt. Europa müsse neue Lieferanten finden und selbst in die Förderung kritischer Mineralien einsteigen, so Birol.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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