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Ägypten: Mindestens 13 Tote bei Kämpfen zwischen Christen und Muslimen

Archivmeldung vom 09.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge von Ägypten
Flagge von Ägypten

In Kairo sind am Dienstag bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen mindestens 13 Menschen getötet und weitere 150 Personen verletzt worden. Medienberichten zufolge starben alle Opfer durch Schüsse und zahlreiche Verletzte wiesen ebenfalls Schusswunden auf.

Die Zusammenstöße ereigneten sich im Kairoer Stadtteil Mokattam, als sich mehr als 1.000 Christen versammelt hatten, um gegen einen Brandanschlag auf eine christliche Kirche am vergangenen Samstag zu demonstrieren. Kurz darauf wurden sie von muslimischen Bewaffneten angegriffen, die auch einige Häuser und Lagerhäuser mit Molotow-Cocktails Brand steckten. Letztendlich konnten Soldaten die Steine werfende und kämpfende Menge mit Mühe und Schüssen in die Luft auseinander treiben. Noch am Dienstagabend war lediglich die Rede von einem Toten gewesen, was sich am Mittwoch aber deutlich nach oben korrigierte. Die größte christliche Gruppe in Ägypten bilden die Kopten, welche einen Anteil von etwa zehn Prozent an der Gesamtbevölkerung stellen. Als Minderheit sind sie immer wieder Opfer von Unterdrückung und Diskriminierung geworden und es kommt häufig zu Zusammenstößen zwischen Muslimen und Christen. Allein seit Beginn des Jahres sind 39 Kopten in Ägypten getötet worden. Die Quelle der Diskriminierung der christlichen Minderheit ist der Artikel II der Verfassung, der den Islam als Staatsreligion festlegt und die Scharia zur Quelle der Rechtsetzung erklärt. "Wir wollen keinen islamischen Staat, wir wollen einen zivilen, religiös neutralen Staat", sagte Naguib Gobraiel, Professor für Internationales Recht und wichtiger Fürsprecher der Kopten in einem Interview. Das wichtigste Ziel der Kopten sei die Etablierung der Religionsfreiheit, so Gobraiel. Die Anliegen der Kopten bezüglich der neuen Verfassung, über die am 19. März abgestimmt werden soll, stießen bei dem acht Personen umfassenden Verfassungsrat allerdings auf taube Ohren.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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