CDU-Gesundheitspolitiker: Corona-Mutation bereits in EU verbreitet
Archivmeldung vom 21.12.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer CDU-Gesundheitspolitiker und Europaabgeordnete Peter Liese hat davor gewarnt, dass sich die neue Covid-19-Variante bereits auf dem Kontinent verbreitet. Die Bürger in der EU dürften sich durch ein Schließen der Grenzen nach Großbritannien nicht sicher wähnen, sagte er der "Welt". "Jetzt den Eindruck zu erwecken, das sei ein britisches Problem und wir hätten damit nichts zu tun das ist sehr gefährlich", sagte Liese.
Es gebe bereits nachgewiesene Infektionen in Belgien und den Niederlanden. "Es wird ja erst seit Kurzem überhaupt auch diese neue Variante gezielt getestet. Man kann nicht ausschließen, dass es schon viele Infektionen auf dem Kontinent gibt." Dem Gesundheitsexperten zufolge sollten die Schutzmaßnahmen deshalb überall strikt umgesetzt werden. Liese empfiehlt, möglichst wenig Besuch in den eigenen vier Wänden zu haben und nur von Zuhause zu arbeiten.
"Der Eindruck darf nicht entstehen: Wenn wir keinen Briten treffen, dann sind wir sicher. Wir müssen uns so verhalten, als wenn jeder, den wir treffen, grundsätzlich mit dem Coronavirus infiziert sein kann, auch mit der mutierten Form", fügte der CDU-Politiker hinzu.
Die Erwartung der Virologen sei immer gewesen, dass das Virus sich im Laufe der Zeit verändert und infektiöser, aber dafür weniger tödlich wird. "Wenn das so wäre, wäre es ja nicht so schlimm. Aber das weiß im Moment noch keiner."
Der CDU-Politiker und promovierte Arzt verteidigte die Entscheidung einzelner EU-Staaten, die im Laufe des Sonntags den Flugverkehr aus Großbritannien eingestellt hatten. "Das ist nicht vergleichbar mit dem Frühjahr, als die Pandemie begann. So wie seinerzeit keine Masken nach Italien zu exportieren, wenn dort Menschen massenhaft sterben das war etwas anderes als jetzt, wenn Flüge eingestellt werden." Denn das sei ein wirksames Mittel, um Leben zu retten. Die Grenzen nach Großbritannien müssten aber unbedingt offenbleiben für lebenswichtige Lieferungen sowie Pflegepersonal und Ärzte.
Quelle: dts Nachrichtenagentur