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Ost-Kongo: Vergessene Opfer, vergessene Helfer - Welttag der humanitären Hilfe: 130 Millionen Menschen in Not

Archivmeldung vom 15.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Von unbekannt - http://www.christoffel-blindenmission.de/artikel/downloads/41882/CBM-Jahresbericht_2007.pdf, Logo, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=3794891

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) erinnert am diesjährigen Welttag der humanitären Hilfe (19. August) an die Menschen, die weltweit ihr Leben riskieren, um anderen in der Not beizustehen. 130 Millionen Frauen, Männer und Kinder brauchen nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) derzeit lebensrettende humanitäre Hilfe.

Trotz Waffenstillstand: Entführungen und Kämpfe

Eine von der Öffentlichkeit weitgehend vergessene Krisenregion ist der Ost-Kongo, wo die Lage nach wie vor instabil und unübersichtlich ist: Seit mehr als zwei Jahrzehnten kämpfen bewaffnete Gruppen, Rebellen und die Armee immer wieder gegeneinander. Seit dem offiziellen Waffenstillstand vor drei Jahren verschwand der Konflikt aus den Nachrichten.

Doch noch immer werden Männer entführt, Frauen vergewaltigt, Schulen und Krankenhäuser angegriffen. 7,5 Millionen Menschen im Land benötigen dringend Hilfe. CBM-Geschäftsführer Dr. Rainer Brockhaus: "Betroffen sind vor allem Frauen, Kinder und ganz besonders Menschen mit Behinderungen. Denn sie können sich kaum selbst helfen und werden häufig vergessen." Vergessen werden aber nicht nur die Opfer, sondern auch die Helfer. Sie laufen permanent Gefahr zwischen die Fronten zu geraten. Einer von ihnen ist Daniel Mbungu (43) vom lokalen CBM-Partner HEAL Africa.

Selbstlose Hilfe für Rückkehrer

Der sechsfache Familienvater lebt mit seiner Familie in der Provinz Nord-Kivu im Ost-Kongo. Er sorgt dafür, dass Flüchtlinge mit Behinderungen und ihre Familien in der Region wieder Fuß fassen können. Denn viele Vertriebene möchten trotz der instabilen Lage in ihre Heimat zurückkehren. Dort stehen sie vor dem Nichts: In ihren Häusern wohnen andere Familien, die Felder werden von Fremden beansprucht.

Um den Rückkehrern die Integration zu erleichtern, zog Daniel mit Frau und Kindern in das Krisengebiet Nord-Kivu und nicht in eine sichere Region des Landes. "Für mich ist es eine Berufung, Menschen zu helfen, die besonders verwundbar sind", erklärt er seine Motivation.

Der Projektleiter hat nicht vor, wegen der Sicherheitslage wegzugehen: "Ich kann doch nicht Menschen verlassen, die leiden und meine Unterstützung benötigen - und zwar nicht nur durch materielle Dinge, sondern auch moralisch." Nur dank Menschen wie Daniel kann die CBM dort Hilfe leisten, wo sie am dringendsten benötigt wird. Geschäftsführer Brockhaus: "Unsere Partner vor Ort handeln beeindruckend selbstlos. Sie stellen den Einsatz für andere Menschen über ihre eigenen Bedürfnisse. Ihnen gilt mein Respekt und mein Dank."

Seit über 100 Jahren Entwicklungshilfe

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den größten und ältesten Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland. Sie fördert seit über 100 Jahren Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern. Die Aufgabe der CBM ist es, das Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern, Behinderungen zu vermeiden und gesellschaftliche Barrieren abzubauen. Die CBM unterstützt zurzeit 650 Projekte in 63 Ländern. Weitere Informationen unter www.cbm.de.

Quelle: Christoffel Blindenmission e.V. (ots)

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