Merz glaubt an Nato-Verbleib der USA
Der voraussichtlich nächste Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) ist sich sicher, dass die USA unter Präsident Donald Trump ungeachtet des aktuellen Zollstreits in der Nato bleiben werden. "Ich gehe davon aus, dass die Amerikaner unverändert zum Bündnis stehen", sagte er der "Bild am Sonntag".
Man werde den europäischen Teil der Nato sicher stärken müssen. "Da sind
wir alle gut unterwegs." Zum Zollstreit erklärte Merz: "Ich
interpretiere die Entscheidung der letzten Tage in Washington, diese
Zölle jetzt für 90 Tage auszusetzen, auch als eine Reaktion auf den
Schaden, der möglicherweise der eigenen Volkswirtschaft droht, wenn man
so rigoros mit der Zollpolitik vorgeht."
Der designierte
Bundeskanzler glaubt, dass er in persönlichen Gesprächen mit Trump
klarkäme: "Ich weiß, wie man in Amerika auch Small Talk miteinander
macht, um darüber dann auch zum eigentlichen Thema zu kommen. Ich bin
und bleibe ein großer Befürworter des Freihandels. Das gilt insbesondere
in diesen schwierigen Zeiten."
Einen härteren Kurs kündigte Merz
gegenüber Russland an. "Wir erleben jeden Tag die Angriffe aus Russland
auf unsere Dateninfrastruktur. Jeden Tag Propaganda, jeden Tag falsche
Informationen auch der deutschen Öffentlichkeit über russische Kanäle.
Dagegen müssen wir uns besser schützen. Das wollen wir tun."
Nach
seiner Amtseinführung will Merz zunächst Frankreich und Polen besuchen.
"Ich werde sofort nach Paris zu Emmanuel Macron und auch sehr schnell
nach Warschau zu Donald Tusk reisen. Ich habe mit der dortigen Regierung
und mit dem Ministerpräsidenten Donald Tusk ein persönlich sehr enges
Verhältnis über die letzten Jahre entwickelt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur