Ashton kontert Kritik an Einsatz der EU in Mali
Archivmeldung vom 05.02.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hat Kritik an einem zu zaghaften Einsatz der Europäischen Union in Mali zurückgewiesen. Die EU unterstütze die französische Militäraktion und erfülle "auch ihren Teil der Aufgabe", sagte Ashton der "Süddeutschen Zeitung". Die auf 200 Ausbilder angelegte EU-Mission zur Stärkung der malischen Armee sei "keineswegs die ganze europäische Antwort", betonte sie. So habe die EU vergangenes Jahr eine Strategie für die Sahelzone entwickelt, die dem Kampf gegen extreme Armut und dem demokratischen Prozess diene.
Falsch sei eine Fokussierung nur auf das Militärische. "Es ist ein umfassender Ansatz. Wenn man mit Militärleuten spricht, werden diese immer bestätigen: Militäraktionen können nur ein Beitrag unter vielen sein, die wir leisten müssen", sagte Ashton.
Grundsätzlich sei es falsch, das Engagement der EU nur nach dem Umfang von Militäreinsätzen zu beurteilen. "Manchmal geht es um Investitionen, Handel und Wirtschaftswachstum. Dann sind die EU-Staaten mit entsprechenden Handelsverbindungen gefragt. In anderen Situationen dreht es sich um politische Unterstützung. Es gibt viele Staaten in der EU, die selbst enorme Transformationen erlebt haben und diese Erfahrungen anbieten können", sagte Ashton. "Wir sind kein Tanker, der immer den gleichen Kurs nimmt. Wir können vielseitig helfen und sind extrem gut darin, uns langfristig für Lösungen einzusetzen", betonte sie. Die EU werde verstärkt als außenpolitischer Akteur wahrgenommen.
Vorsichtig optimistisch äußerte sich Ashton zur vom iranischen Außenminister Ali Akbar Salehi signalisierten Gesprächsbereitschaft im Streit über das Atomprogramm. "Es ist gut, dass der Außenminister nun bestätigt hat, dass die Gespräche weitergehen können. Und es ist wichtig, dass wir endlich zur Substanz der Verhandlungen kommen - zu unseren Sorgen über das iranische Atomprogram", sagte sie.
Ashton ist seit 2009 ist Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik. Für die Gruppe aus den fünf Veto-Mächten im UN-Sicherheitsrat und Deutschland führt sie die Verhandlungen mit Teheran.
Quelle: dts Nachrichtenagentur