Auswärtiges Amt blickt besorgt nach Venezuela
Archivmeldung vom 29.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Bundesregierung blickt nach der Präsidentschaftswahl in Venezuela besorgt nach Caracas. Man sei sehr beunruhigt über Berichte, nach denen es Anhängern der Opposition verweigert worden sei, an der Stimmauszählung teilzunehmen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin.
Auch der Zugang zu Wahlprotokollen sei ihnen demnach verwehrt worden.
"Wir rufen die venezolanischen Behörden deswegen dazu auf, die
Wahlergebnisse detailliert und transparent - das heißt auch
aufgeschlüsselt nach einzelnen Wahllokalen - zu veröffentlichen und der
Opposition vollen Zugang zu diesen Wahlunterlagen zu geben", so der
Sprecher.
Besonders besorgt sei man auch über Berichte, dass es
vereinzelt zu Gewaltanwendungen im Umfeld der Wahlen gekommen sei. "Wir
rufen zum Verzicht von Gewalt auf", fügte der Sprecher hinzu.
Amtsinhaber
Nicolás Maduro war in der Nacht zum Montag von der staatlichen
Wahlbehörde zum Sieger der Präsidentschaftswahl in Venezuela erklärt
worden. Die Opposition sprach unterdessen von Wahlbetrug und reklamierte
den Wahlsieg für sich. Oppositionsführerin Maria Corina Machado
forderte das Militär auf, sich auf die "richtige Seite der Geschichte"
zu stellen.
Mehrere lateinamerikanische Staaten, darunter
Argentinien, Chile, Peru und Uruguay, kündigten derweil an, das
Wahlresultat ohne Belege nicht anerkennen zu wollen. Auch
US-Außenminister Antony Blinken äußerte Zweifel am verkündeten
Wahlergebnis. Es gebe "ernsthafte Bedenken", dass das Ergebnis nicht dem
Willen der Bevölkerung entspreche, sagte er.
Der russische
Präsident Wladimir Putin gratulierte wiederum Maduro und stellte sich
hinter den Präsidenten, dessen Wiederwahl im Jahr 2018 bereits wegen
mutmaßlicher Wahlfälschung unter anderem von den USA und den Mitgliedern
der Europäischen Union nicht anerkannt worden war.
Quelle: dts Nachrichtenagentur