Jemen: Zerstörung von Flughäfen gefährdet lebenswichtige Hilfe
Archivmeldung vom 05.05.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und Ärzte ohne Grenzen sind äußerst besorgt über die schweren Schäden durch die jüngsten Angriffe auf die Flughäfen in Sanaa und Hodeida. Die Zerstörungen behindern die Lieferung dringend benötigter humanitärer Hilfsgüter und die Bewegung humanitärer Helfer. Die beiden internationalen Hilfsorganisationen fordern ein Ende der Angriffe auf diese zentrale logistische Infrastruktur. Außerdem muss die zivile jemenitische Luftfahrtbehörde die Chance bekommen, die Flughäfen zu reparieren, so dass humanitäre Hilfe ins Land kommen kann.
"Jemen ist fast vollständig auf die Einfuhr von Lebensmitteln und Medikamenten angewiesen, vor allem für die Behandlung chronischer Krankheiten", sagt Cedric Schweizer, der im Jemen ein IKRK-Team mit 250 Mitarbeitern leitet. "Der Flughafen von Sanaa war ein wesentlicher Teil der zivilen Infrastruktur, und die wichtigste Lebensader für die notwendigsten humanitären Güter und Hilfsleistungen. Die harten Einfuhrbeschränkungen, die die Koalition in den vergangenen sechs Wochen verhängt hat, und der extreme Treibstoffmangel haben das tägliche Leben der Jemeniten unerträglich gemacht und ihr Leid immens", so Schweizer.
Die Zerstörung der zentralen logistischen Infrastruktur, einschließlich Flughäfen, Seehäfen, Brücken und Straßen, haben alarmierende Folgen für die Zivilbevölkerung. Die humanitäre Lage ist mittlerweile katastrophal. Checkpoints der verschiedenen bewaffneten Gruppen haben die Lieferung dringend benötigter medizinischer Hilfsgüter an Krankenhäuser blockiert, und Patienten und Verwundete haben keinen Zugang zu lebenswichtiger medizinischer Versorgung mehr.
"Der aktuelle Konflikt hat den Menschen im ganzen Land bereits extreme Not gebracht", sagt Marie Elisabeth Ingres, Leiterin der Projekte von Ärzte ohne Grenzen im Jemen. "Die Zerstörung der Landebahn des Flughafens in Sanaa bedeutet, dass unzählige Leben nun noch mehr in Gefahr sind. Wir können nicht länger zusehen wie Menschen gezwungen sind, verschmutztes Wasser zu trinken und wie Kinder sterben, obwohl dies vermieden werden könnte."
Quelle: Ärzte ohne Grenzen (ots)