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Barbados weiterhin sehr kooperativ und verspricht die Einführung von EU- und OECD-Besteuerungsstandards

Archivmeldung vom 11.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Während einer kürzlichen Pressekonferenz reagierte Donville Inniss, Minister für Industrie, Auslandsgeschäfte, Handel und Kleinunternehmensentwicklung auf Barbados, darauf, dass die EU Barbados auf die Schwarze Liste der Steueroasen gesetzt hat.

Minister Inniss schilderte die kooperative Zusammenarbeit von Barbados mit der EU während des Beurteilungsprozesses und lieferte eine detaillierte Abfolge der Interaktionen zwischen den EU-Behörden und den Beamten von Barbados, die bestrebt waren, alle Bedenken der EU-Gruppe für Verhaltensnormen auszuräumen. Obwohl Barbados sich verpflichtet hat, im vorgegebenen Zeitrahmen alle in den Augen der EU fragwürdigen Regelungen zu überarbeiten, wurde Barbados auf eine EU-Liste mit nicht kooperativen Rechtssystemen bezüglich ihres Steuerwesens gesetzt.

"Daher ist die Regierung von Barbados der Meinung, dass die Aufnahme von Barbados in Anhang 1 der Schwarzen Liste sehr bedauerlich und angesichts der direkten Zusammenarbeit von Barbados mit der EU-Gruppe für Verhaltensnormen in den letzten Monaten auch unfair ist", sagte Minister Inniss.

In einem Brief vom 27. November 2017 teilte Barbados dem Generalsekretariat des Rates der Europäischen Union und der EU-Gruppe für Verhaltensnormen direkt mit, dass Barbados bestrebt ist, folgende Regelungen zu überarbeiten:

  • Internationale Geschäftsunternehmen,
  • Internationale Gesellschaften mit beschränkter Haftung,
  • Internationale Stiftungen,
  • Qualifizierende Versicherungsunternehmen,
  • Befreite Versicherungsunternehmen,
  • Gesetz für internationale Finanzdienstleistungen und
  • Auslandskredite für qualifizierende Überseeprojekte.

Barbados plant angesichts der EU-Veröffentlichungen folgende Maßnahmen:

  • Barbados wird die EU um eine dringende Prüfung bezüglich der bedauerlichen Auflistung bitten;
  • Unter der Voraussetzung, dass die karibische Region weiterhin von multinationalen Organisationen überprüft wird, fordert Barbados einen regionalen Dialog zu dem Thema mit dem Ziel, ein regionales Expertenteam zusammenzustellen, das mit den externen Parteien unter der Führung von CARICOM zusammenarbeitet;
  • Barbados wird alle seine Beamten und Partner im Privatsektor einbeziehen, um unsere multinationalen Partner bezüglich dieser Themen weiter auf dem Laufenden zu halten.

Um die Rolle von Barbados als herausragende Offshore-Finanzgerichtsbarkeit in der Weltwirtschaft und besonders für die EU-Märkte zu verstehen, ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass Barbados geltende Doppelbesteuerungsabkommen mit 10 der 28 EU-Mitgliedsstaaten hat (Finnland, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Spanien, Schweden, Tschechische Republik und Vereinigtes Königreich) und dabei ist, Abkommen mit Portugal, der Slowakischen Republik, Zypern und Belgien abzuschließen. Barbados hat außerdem geltende Steuerinformationsabkommen mit Dänemark, Grönland und den Färöer Inseln und steht kurz vor der Unterzeichnung ähnlicher Abkommen mit Frankreich und Deutschland.

Barbados ist nicht nur Unterzeichner mehrerer bilateraler Abkommen, sondern hat sich auch verpflichtet, das von der OECD entwickelte Multilaterale Instrument (MLI oder Multilateral Convention to Implement Tax Treaty Related Measures to Prevent Base Erosion and Profit Shifting) am 24. Januar 2018 in Paris zu unterzeichnen.

Zusammengefasst belegen diese Maßnahmen, dass Barbados weiterhin sehr kooperativ ist und sich verpflichtet hat, die Besteuerungsvorschriften der EU und OECD umzusetzen. Barbados hat eine geregelte, transparente und solide Gerichtsbarkeit. Minister Inniss sagte abschließend: "Ich möchte ausdrücklich betonen, dass Barbados KEIN Staat ist, der bezüglich Steuerangelegenheiten oder anderer Angelegenheiten nicht kooperiert. Wir sind und bleiben solidarisch, sind jedoch auch unseren Idealen und Richtlinien als souveräner Staat in dem Bestreben treu, die internationale Finanzgerichtsbarkeit der Wahl zu sein."

Informationen zum internationalen Geschäftsbereich von Barbados

Der internationale Geschäftsbereich von Barbados steuert ca. 10 % zum Bruttoinlandsprodukt des Landes bei und besteht aus ca. 4.000 Körperschaften. Zu den wichtigen vertikalen Märkten des internationalen Geschäftsbereichs gehören Finanzdienste, Nischenfertigung sowie Informations- und Kommunikationstechnologien.

Quelle: Invest Barbados (ots)

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