Wiese fordert deutsche Vermittlerrolle in Weißrussland
Archivmeldung vom 26.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer scheidende Osteuropa-Beauftragte der Bundesregierung, Dirk Wiese (SPD), hat eine deutsche Vermittlerrolle bei den Protesten gegen das Regime in Weißrussland gefordert. "Ich denke, Deutschland kann und sollte als Partner der gesamten belarussischen Gesellschaft auftreten, auch vermitteln, wo dies sinnvoll und gefragt ist", sagte Wiese dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Gleichzeitig gelte es aber auch, vorsichtig zu sein, da nun vom Regime der Vorwurf erhoben werde, die Proteste seien vom Westen initiiert. "Auch für Belarus, wo die Wehrmacht unzählige Dörfer zerstört hat und fast ein Drittel der Zivilbevölkerung ums Leben kam, haben wir eine besondere Verantwortung. Der sollten wir uns immer bewusst sein", so der SPD-Politiker weiter.
Er hoffe auf ein friedliches Ende der Diktatur und verurteile die Gewalt gegen friedliche Demonstrationen sowie die Verhaftungen ausdrücklich. "Ich war in den letzten Jahren allein fünf Mal in Minsk. Und mich beeindruckt zutiefst, wie die Menschen dort nun mehr Selbstbestimmung und freie Wahlen einfordern." Nach zweieinhalb Jahren im Amt gibt Wiese am Mittwoch den Posten des "Koordinators für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit Russland, Zentralasien und den Ländern der Östlichen Partnerschaft" ab. Zum Nachfolger soll das Kabinett den SPD-Politiker Johann Saathoff bestimmen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur