GIZ-Chefin Gönner: Internationale Unterstützung bleibt für Afghanistan essenziell
Archivmeldung vom 08.12.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) will auch nach dem Truppenabzug Ende 2014 aus Afghanistan in dem Land aktiv bleiben. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag) sagte GIZ-Chefin Tanja Gönner: "Für die Zukunft der jungen Bevölkerung dieses immer noch sehr armen Landes ist unsere Unterstützung essenziell." Deshalb werde die GIZ sich nicht zurückziehen.
"Klar ist, dass wir vor Ort bleiben und mit unseren 200 deutschen und 1400 afghanischen Mitarbeitern weiterhin zur Stabilität des Landes beitragen werden", sagte Gönner. Sie hob hervor, dass die GIZ dort auch jetzt schon in Regionen arbeite, in denen kein internationales Militär mehr präsent sei. "In Kundus können Tausende junger Mädchen und Jungen zur Schule gehen, tausende Haushalte haben endlich sauberes Trinkwasser", betonte sie. Die GIZ unterstützt seit 2002 den Wiederaufbau in Afghanistan. Ende 2014 läuft das Mandat der internationalen Schutztruppe aus. Ab 2015 werden dann im Rahmen einer Ausbildungsmission nur noch wenige Soldaten im Land sein.
Von der Leyen schließt weitere Bundeswehr-Kampfeinsätze in Afghanistan aus
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat ausgeschlossen, dass die Bundeswehr weiterhin afghanische Truppen zu Trainingszwecken im Einsatz begleitet. Für den Afghanistan-Einsatz ab kommendem Jahr gebe es klare Regeln, sagte von der Leyen der "Bild". "Die Afghanen wollen und müssen jetzt die Verantwortung in der ersten Reihe übernehmen. Und wir gehen zusammen mit den Verbündeten zurück in die zweite Reihe, bilden aus, beraten."
Die jüngsten Anschläge der Taliban zum Ende des Kampfeinsatzes der internationalen Truppen bezeichnete von der Leyen als "absehbar". Die Taliban würden die neue Regierung und die Schlagkraft der afghanischen Truppen testen. Sie sei aber überzeugt: "Beides hält dem Terror stand."
Insgesamt bezeichnete von der Leyen den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan als "sinnvoll". Das Land sei nicht mehr die Brutstätte des Terrors und habe Fortschritte gemacht. "Aber der Preis, den wir dafür gezahlt haben, war sehr hoch", so von der Leyen. In den 13 Jahren des Afghanistan-Einsatzes waren 55 Bundeswehr-Soldaten ums Leben gekommen.
Von der Leyen: Erstes Amtsjahr "die härtesten zwölf Monate meines Lebens"
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat nach einem Jahr im Amt Bilanz gezogen: "Ich will keinen Tag missen. Aber das waren die härtesten zwölf Monate meines Lebens", sagte die Verteidigungsministerin im Gespräch mit der "Bild".
Die Verantwortung für das Leben der Soldaten, die Ernsthaftigkeit der Themen und die schiere Fülle immer neuer Herausforderungen mache den Posten so besonders. Von der Leyen hatte im vergangenen Jahr wiederholt mit Pannenberichten aus der Bundeswehr zu kämpfen. Auch ihr Plan zur Attraktivitätssteigerung der Bundeswehr stand in der Kritik.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)