Beben in Japan: Vermutlich mehr als 1.000 Tote
Archivmeldung vom 11.03.2011
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Freigeschaltet durch Fabian PittichNach dem schweren Erdbeben in Japan vom Freitagmorgen ist die Zahl der Toten vermutlich auf 1.000 gestiegen. Zuvor war von 200 bis 300 Todesopfern allein in der Stadt Sendai berichtet worden, die japanische Nachrichtenagentur Kyodo korrigierte die Zahlen später nach oben.
Das Beben hatte Japan am Freitagmorgen (deutscher Zeit) erschüttert. Geologen der US-Erdbebenwarte USGS gaben für das Erdbeben einen Wert von 8,9 auf der Magnituden-Skala an. Das Beben gilt das als das schwerste in Japan seit 140 Jahren. Der Erdstoß hatte zudem mehrere Nachbeben und einen Tsunami ausgelöst. Häuser, Fahrzeuge und Bäume wurden von den Wassermassen mitgerissen.
An dem Atomkraftwerk Fukushima richtete das Beben große Schäden an. Das Kühlsystem der Anlage wurde am Abend nur noch per Batterie betrieben. Experten befürchteten eine Kernschmelze, sollte die Energie für den Betrieb vollständig versiegen.
Das US-Tsunami-Warnzentrum gab Warnungen für praktisch alle Küstengebiete am Pazifik aus. Die Flutwellen haben inzwischen auch die Hawaii-Insel Kauai sowie die Westküste der USA erreicht hat. Über dortige Schäden liegen derzeit keine Informationen vor.
Bundesregierung schickt 40-köpfige Expertengruppe nach Japan
Die Bundesregierung wird ein 40-köpfiges Rettungsteam des Technischen Hilfswerks zur Ortung und Rettung von Tsunami-Opfern nach Japan beordern. Das erfuhr die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Samstagausgabe) aus Regierungskreisen. Demnach wird auf Anforderung des Auswärtigen Amts und des Innenministeriums eine 40 Personen umfassende Gruppe der Schnelleinsatzeinheit-Bergung-Ausland (SEBA), die auf die Ortung und Rettung von Verschütteten spezialisiert sind, nach Japan geschickt. Zuvor waren bereits vier Experten des Technischen Hilfswerks nach Japan entsandt worden, um die Deutsche Botschaft in Tokyo zu beraten. Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) kündigte rasche Hilfen für weitere betroffene Länder an, sollten diese ein entsprechendes Gesuch an das Ministerium richten. "Sofern Partnerländer betroffen sind, wird das Ministerium alles Nötige in die Wege leiten, um schnellstmöglich helfen zu können", sagte Niebel der Zeitung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur / Rheinische Post