The Times: Berlin will mehr – mehr Militär für neue Weltordnung
Archivmeldung vom 12.07.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie deutsche Bundesregierung will deutlich mehr Geld für ihre Armee ausgeben. Berlin hat die Absicht gefasst, eine neue Weltordnung mitzugestalten, wie die britische Zeitung „The Times“ schreibt.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "Abschreckung statt Dialog mit Russland: Merkel schickt Bundeswehr an Grenzen von 1941 Nato ab, so das Blatt. Doch die Konzentration militärischer Stärke in Europa könne sich für die Nato als nachteilig erweisen. Die Bundeswehr gibt ihre Zurückhaltung der Nachkriegszeit auf. Im Entwurf eines Regierungsdokuments heißt es dazu, Deutschland sei verpflichtet „bei der Gestaltung der Weltordnung“ mitzuhelfen.
Hat Deutschland zuvor angesichts der Schrecken des Zweiten Weltkrieges und des Holocausts seine Soldaten ungern eingesetzt, verspricht Angela Merkel heute, den Bundeswehretat auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts anzuheben, wie dies die Nato verlangt. Die Kanzlerin meint, Deutschland müsse aktiver werden – wegen der Bedrohungen, mit denen sich Europa konfrontiert sieht sowie der fehlenden Bereitschaft der USA, den Kontinent weiter mit Ressourcen zu versorgen. So erhöht die Bundesrepublik die Zahl ihrer Panzer vom Typ „Leopard 2“ von 250 auf 328 Stück.
Um ihre internationalen Partner zu beruhigen, versichert die Bundesregierung in ihrem Dokument, im Rahmen europäischer und transatlantischer Strukturen zu handeln. Wie „The Times“ schreibt, schlägt Altkanzler Gerhard Schröder ein ambitionierteres Projekt vor: In seinem jüngst erschienenen Artikel empfiehlt er den Regierungen Deutschlands und Frankreichs, ihre Ressourcen in der Außen- und Sicherheitspolitik zu vereinen, und die Kooperation ihrer Streitkräfte so eng wie möglich zu gestalten."
Quelle: Sputnik (Deutschland)