EU-Kommission: Starker Euro belastet Wachstum
Archivmeldung vom 01.10.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer starke Euro könnte nach Einschätzung der EU-Kommission zur Belastung für den Aufschwung in der Eurozone werden. Eine weitere Aufwertung der europäischen Gemeinschaftswährung würde angesichts der "fragilen Erholung erhebliche Risiken für das Wachstum und die Preisentwicklung mit sich bringen", zitiert der "Spiegel" aus einer internen Vorlage der EU-Kommission.
Eine länger anhaltende Kurssteigerung um fünf Prozent könne die Eurozone im ersten Jahr bis zu 1,1 Prozent an Wachstum kosten, im Jahr darauf 0,5 Prozent, rechnen die EU-Experten in ihrem Papier vor. Von Februar bis Ende August habe der Euro gegenüber zahlreichen Währungen im Schnitt um 7,5 Prozent aufgewertet, vor allem gegenüber dem Dollar. Als einen Grund für den Kursauftrieb nennt das Papier "Zuversicht in die Erholung der Eurozone".
Dem Bericht des "Spiegel" zufolge sieht die EU-Kommission auch für die Zukunft die Gefahr weiterer Kurssprünge. Die Entwicklung der Corona-Pandemie werde in den nächsten Monaten "eine entscheidende Bestimmungsgröße der Wechselkursbewegungen sein". Komme Europa weiterhin besser durch die Krise als die USA, gerate der Euro noch stärker unter Aufwertungsdruck. Ein Risiko stellt nach Ansicht der EU-Experten auch die US-Wahl dar. "Der Endspurt hin zu den US-Präsidentschaftswahlen könnte verbunden sein mit noch größerer Volatilität des Euro-Dollar-Wechselkurses."
Quelle: dts Nachrichtenagentur