Rechtsextremist statt ukrainischer Schriftsteller: Straßenumbenennung in Lwow
Archivmeldung vom 30.09.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Rahmen der groß angelegten gesamtukrainischen Kampagne zur "Entrussifizierung" haben Abgeordnete des Stadtrats von Lwow weitere acht Straßen der Stadt "ukrainisiert". Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Wie das ukrainische Nachrichtenportal Zaxid.net mitteilte, wurden meist Straßen in der Nähe des Stadtzentrums umbenannt.
Bemerkenswert ist hierbei eine Umbenennung, zu der das Nachrichtenportal schrieb: "Die Wladimir-Korolenko-Straße, in der die Kathedrale der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche liegt, wurde zu Ehren des gefallenen Anführers des 'Rechten Sektors' im Gebiet Lwow Taras Bobanitsch, Rufname 'Hammer' umbenannt."
Dabei kann Wladimir Korolenko, dessen Werke jüngst aus dem ukrainischen Schulprogramm gestrichen wurden, kaum als Nichtukrainer angesehen werden. Der Schriftsteller und Journalist wurde im Jahr 1853 in der nordwestukrainischen Stadt Schitomir geboren, wurde für sein gesellschaftliches Engagement von der russischen Zarenregierung mit mehreren Verbannungen bestraft und lebte seit dem Jahr 1900 bis zu seinem Tod 1921 in der ebenfalls ukrainischen Stadt Poltawa.
Freilich schrieb Korolenko auf Russisch, daher könnte eine "Dekolonisierung", wie Zaxid.net es in Bezug auf die Straßenumbenennungen formulierte, für die Lwower Behörden angebracht erscheinen. Taras Bobanitsch, zu dessen Ehren die Straße umbenannt werden soll, war seit dem Jahr 2013 Mitglied der Partei "Rechter Sektor", die selbst im Westen als faschistisch gilt. Ab 2014 kämpfte er im Donbass und fiel am 11. April 2022 südlich der Stadt Isjum. Russlands Verteidigungsministerium legte ihm die Erteilung von Befehlen über den vorsätzlichen Artilleriebeschuss von Wohngebieten in Donezk und Lugansk zur Last."
Quelle: RT DE