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UNHCR erwartet keine massive Flüchtlingswelle aus Libyen in die EU

Archivmeldung vom 20.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Einwanderer reisen mit Bussen ein (Symbolbild)
Einwanderer reisen mit Bussen ein (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk/OTT

Der Sonderbeauftragter des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR für den Mittelmeerraum, Vincent Cochetel, geht nicht davon aus, dass es zu einer neuen Flüchtlingskatastrophe in Europa kommen wird, falls der Bürgerkrieg in Libyen weiter eskaliert.

"Ich glaube nicht, dass es einen massiven Anstieg der Flüchtlingszahlen aus Libyen in Europa geben wird", sagte er dem "Spiegel". In Tunesien seien bereits mehr als eine Million Libyer. "Sollte die Lage in Libyen eskalieren, werden viele Menschen eher nach Tunesien gehen, als in hoher Zahl auf Boote zu steigen." Dennoch verzeichne man aktuell einen "deutlichen Anstieg" der Flüchtlingszahlen, so Cochetel weiter.

"Das lässt sich nur durch die vorrückenden Truppen von General Haftar erklären." Denn die See sei in den ersten Tagen des Jahres rau gewesen, normalerweise legten bei dem Wetter weniger Boote ab. "Inzwischen verlassen auch Libyer ihr Land per Boot", sagte der UNHCR-Vertreter. Das sei neu. Am Sonntag findet in Berlin ein Spitzentreffen zur Vermittlung im Libyen-Konflikt statt. Ziel des Gipfels ist unter anderem eine Durchsetzung des bestehenden UN-Waffenembargos. Langfristig soll ein dauerhafter Waffenstillstand erreicht werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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