Söder fordert Härte gegenüber Griechenland
Archivmeldung vom 11.03.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) hat die bisher als "Troika" bezeichneten Vertreter von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) aufgefordert, in den bevorstehenden Verhandlungen mit Griechenland eine harte Linie zu vertreten. "Griechenland muss seine Schulden bezahlen", sagte Söder der "Welt".
Ein Schuldenschnitt wäre "ein verheerendes Signal für alle Gläubiger in Europa" und komme "nicht infrage". Außerdem teile er die Auffassung des griechischen Regierungschefs Alexis Tsipras, dass "ein drittes Hilfsprogramm wenig Sinn hat", betonte Söder. "Das heißt: Wir reden jetzt über einen letzten Restposten." Griechenland habe mit der Verlängerung des zweiten Hilfsprogramms eine Schonfrist erhalten und "muss nun liefern", forderte Söder. "Wenn es nicht liefert, dann liegen die Nachteile bei Griechenland. Das muss das Land dann selbst verantworten." Wenn Griechenland die Bedingungen erfülle, habe es eine Chance auf die letzte Teilrate. Würde man Athen einfach nachgeben, wäre die Ansteckungsgefahr für die ganze Eurozone groß, warnte Söder. "Denn das ganze Euro-Stabilitätssystem richtet sich nach dem Grundsatz: Geld gegen Reformen. Würde man diesen Grundsatz aufgeben, fällt der ganze südeuropäische Raum wieder zurück in die Zeit vor der Euro-Rettung. Die Fortschritte in Spanien, Portugal, Italien würden zunichte gemacht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur