Remarque-Gesellschaft ruft Merkel zur Vermittlung im Nordkorea-Konflikt auf
Archivmeldung vom 18.09.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ruft die Erich-Maria-Remarque-Gesellschaft die Bundesregierung zur Vermittlung in der Nordkorea-Krise auf. Es sei dringend notwendig, die Bemühungen zur diplomatischen Beilegung des Konflikts zu verstärken, heißt es in dem Schreiben, das der Neuen Osnabrücker Zeitung vorliegt: "Sie, Frau Bundeskanzlerin, haben Ihre Bereitschaft angeboten, aktiv bei der diplomatischen Beilegung der Krise um Nordkoreas Atomrüstung, die gegenwärtig den Weltfrieden bedroht, zu vermitteln. Wir bitten Sie, dieses Angebot schnell zu realisieren."
Die derzeitige Eskalation sei die "die logische Folge einer Politik, die Drohgebärden an Stelle von miteinander Reden und Verhandeln setzt", mahnen die Verfasser. "Die beschlossenen Sanktionen des UN-Sicherheitsrates sind der falsche Weg, Nordkorea von seinen Atomwaffen abzubringen. Reden ist der einzige Ausweg." Mit US-Präsident Donald Trump und Koreas Präsident Kim Jong-Un liege "die Verantwortung für den Weltfrieden in Händen zweier Männer, die schwer einschätzbar sind".
Grundlage einer Vermittlung in der Nordkorea-Krise könnten nach Ansicht der Remarque-Gesellschaft unter anderem folgende Punkte sein: die Einrichtung eines regionalen Sicherheitsrates unter Beteiligung aller Länder in Nordostasien; ein Nichtangriffspakt aller am Korea-Konflikt beteiligten Staaten; ein Friedensvertrag für Korea, der das bestehende Waffenstillstandsabkommen ersetzt sowie eine allmähliche Beendigung aller unilateralen und multilateralen Sanktionen. Nordkorea müsse zudem die Garantie erhalten, dass es nicht mit Atomwaffen angegriffen wird, wenn es auf den Atommacht-Status verzichtet.
Der aus Osnabrück stammende Schriftsteller Erich Maria Remarque hat in seinem berühmten Antikriegsroman "Im Westen nichts Neues" das Grauen des Ersten Weltkrieges wie kaum ein anderer geschildert. Die zum Gedenken an ihn gegründete Gesellschaft sieht sich der Bewahrung humanistischer Werte verpflichtet.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)