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Wehrbeauftragter sieht neue "sicherheitsrelevante Mängel" in Afghanistaneinsatz

Archivmeldung vom 03.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Flagge von Afgahnistan
Flagge von Afgahnistan

Der Wehrbeauftragte des Bundestages, Hellmut Königshaus, sieht bei der Ausstattung der deutschen Soldaten im Afghanistaneinsatz "einige neue, durchaus sicherheitsrelevante Mängel". Das geht aus einem als Verschlusssache eingestuften Bericht an die Verteidigungs-Obleute der Bundestagsfraktionen über eine Afghanistanreise des Wehrbeauftragten im August hervor, der der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegt.

Königshaus nennt "das Fehlen von Personal, bestimmten Ausrüstungsgegenständen sowie funktionsfähigen Fahrzeugen". Doch sieht er auch Verbesserungen wie die Verlegung von Panzerhaubitzen und weiteren Schützenpanzern an den Hindukusch. Besondere Bedenken hätten Soldaten wegen einer "extremen Personalreduzierung im Feldlager in Faizabad" artikuliert. Statt bislang 500 seien in dem Regionalen Wiederaufbauteam (PRT) nur noch 180 Bundeswehrsoldaten vorgesehen. Der Auftrag sei jedoch gleich geblieben.

So sei die Zahl von Mentorenteams, mit denen das PRT außerhalb des Feldlagers Präsenz zeigt und Gespräche mit regionalen Machthabern und Geistlichen führt, von sieben auf drei reduziert worden. Man könne sich nur noch im Radius von einer Fahrtstunde außerhalb des Lagers bewegen. Königshaus schreibt weiter, auch an anderen Standorten hätten Soldaten darauf hingewiesen, dass mehr "Truppe (Infanterie und Aufklärung)" nötig sei, um den Auftrag zu erfüllen. Alle Gesprächspartner in Faizabad hätten in der Einschätzung übereingestimmt, dass "in jedem Fall der Auftrag so nicht mehr erfüllbar" sei, schreibt Königshaus. Es sei im Gegenteil zu befürchten, dass Fortschritte verloren gingen. Für die beabsichtigte "zeitnahe Übergabe" der Verantwortung an die Afghanen sei "ein Misserfolg vorprogrammiert".

Es gebe zudem Bedenken, ob die Sicherheit des Lagers gewährleistet werden könne.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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