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Bewaffnete töten hunderte Menschen im Nordosten Nigerias

Archivmeldung vom 07.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Städte in Nigeria
Städte in Nigeria

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Im Nordosten Nigerias haben Bewaffnete offenbar mindestens 200 Menschen getötet. Die Angreifer seien bereits in der Nacht zum Dienstag in ein Dorf im Grenzgebiet zu Kamerun eingedrungen und hätten zahlreiche Häuser in Brand gesetzt, berichtet die nigerianische Zeitung "Daily Trust" unter Berufung auf Augenzeugen und lokale Behörden.

Die Zahl der Opfer könnte noch steigen: "Die Leichen werden noch gezählt. Bisher sind es mehr als 200, aber die Zählung ist noch nicht beendet", sagte der Lokalpolitiker Abdulrahman Terab der Zeitung. Zahlreiche weitere Menschen seien verletzt worden.

Die Behörden gehen davon aus, dass die radikalislamische Gruppierung Boko Haram für den Angriff verantwortlich ist. Die Sekte verübt im Nordosten Nigerias immer wieder Anschläge. Erst am Montag bekannte sich Boko Haram zu der Entführung von über 200 Schülerinnen aus der Region. Die USA sicherten Nigeria Hilfe bei der Suche nach den vermissten Mädchen zu.

Steinbach: Entführung von Mädchen in Nigeria "verabscheuungswürdiges Verbrechen"

Die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der Unions-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach (CDU), hat die Entführung von über 200 Mädchen in Nigeria durch die Terrorgruppe Boko Haram als "besonders verabscheuungswürdiges Verbrechen" bezeichnet, auch weil es vom mutmaßlichen Anführer der Gruppe "allein mit deren Schulbesuch begründet worden ist".

"Das Grundrecht auf Bildung darf durch den Terror der Islamisten nicht eingeschränkt werden. Wir rufen die Entführer nachdrücklich dazu auf, die Schülerinnen umgehend unversehrt frei zulassen", sagte Steinbach am Mittwoch in Berlin.

Die Völkergemeinschaft dürfe sich nicht an die Gewalt in Nigeria gewöhnen. "Wir müssen jede Bemühung der Zentralregierung unterstützen, für den Schutz aller Bürger zu sorgen und somit auch die Religionsfreiheit gegen die Gewalt der Islamisten durchzusetzen."

Am Dienstag wurden im Osten Nigerias acht weitere Mädchen entführt. Die nigerianischen Behörden lasten der Terrorgruppe zudem zahlreiche weitere Attacken auf Dörfer, Märkte, Polizeistationen, Schulen und Kirchen an.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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