Perthes warnt vor humanitärer Katastrophe im Sudan
Archivmeldung vom 13.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVolker Perthes, der frühere UN-Sondergesandte für den Sudan, warnt vor einer zunehmenden Verschlechterung der humanitären Lage im Sudan. Perthes forderte verstärkten internationalen Druck und sagte dem Nachrichtenportal Watson: "Krankenhäuser und andere zivile Infrastrukturen sind seit Beginn der Kämpfe Ziel der Kriegsparteien gewesen. Es gibt keinen effektiven Schutz für medizinisches Personal."
Nach dem Rückzug der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen aus dem
Türkischen Krankenhaus in Khartum verwies er auf die sich verschärfende
Lage: "Nicht nur die medizinische Versorgung fehlt. Vertriebene haben
keine sichere Unterkunft, Bauern können wegen der Kriegsereignisse nicht
säen und ernten, immer mehr Menschen sind von Hunger bedroht."
Perthes
hob die aktuelle Unfähigkeit der Vereinten Nationen hervor, effektiven
Schutz zu bieten. "Die Vereinten Nationen können keinerlei physischen
Schutz liefern - weder für medizinische Einrichtungen noch für
Menschen", erklärte Perthes. Die anhaltenden Kämpfe bedrohen auch die
Hilfeleistungen internationaler Organisationen.
Perthes
unterstrich zudem die Dringlichkeit verstärkter internationaler
Maßnahmen, um die Kämpfe zu beenden. Er bemängelte, dass die regionalen
und internationalen Bemühungen um eine Waffenruhe bislang "unzureichend
und zu unkoordiniert" gewesen seien. Diese könnten "nur Erfolg haben,
wenn auch genügend Druck auf die Kriegsparteien ausgeübt wird, die
Kämpfe einzustellen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur