EVG: Sondervermögen könnte "Modernisierungsturbo" werden

Foto: Glarnerwolf
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.
Nach Ansicht des Chefs der Eisenbahngewerkschaft EVG, Martin Burkert, könnte das angekündigte Sondervermögen für die deutsche Infrastruktur die Modernisierung des Zugverkehrs vorantreiben. "Die Pläne von Union und SPD sind radikal und richtig", sagte der Gewerkschaftler dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Das Sondervermögen könne der dringend benötigte "Modernisierungsturbo"
werden. Allein die Schiene habe einen Sanierungsbedarf von über 90
Milliarden Euro. "Bislang fehlte es vor allem an einer verlässlichen,
überjährigen Finanzierung", so Burkert weiter. Bahn, Industrie und
Wirtschaft bräuchten aber Planungssicherheit, um das Schienennetz und
die Stellwerke zu sanieren.
Um die Schuldenbremse zu umgehen,
hatte die alte Bundesregierung Baukostenzuschüsse in Eigenkapital der
Bahn umgewandelt. Das wiederum zwinge die staatseigene Bahn AG dazu,
Trassenpreise anzuheben, um die gesetzlich geforderte
Eigenkapitalrendite zu bedienen. "Es liegt jetzt an der voraussichtlich
neuen Bundesregierung, dies zu korrigieren", so der EVG-Chef.
Andernfalls würden am Ende die Bahnkunden die gesteigerten Preise tragen
müssen.
CDU, CSU und SPD hatten sich am Dienstag bei
Sondierungsgesprächen auf ein Sondervermögen für die deutsche
Infrastruktur in Höhe von 500 Milliarden Euro verständigt. Ob die dafür
notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit des Bundestages zusammenkommt, ist
allerdings noch offen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur