IAEA: Lage im ukrainischen Atomkraftwerk Saporoschje "zunehmend prekär"
Archivmeldung vom 10.09.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Lage im umkämpften ukrainischen Kernkraftwerk Saporoschje ist weiterhin schwierig. Rafael Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), warnte vor einem drohenden "nuklearen Unfall" am Standort und forderte, dass die Angriffe auf das Kernkraftwerk aufhören müssen. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "In einer Erklärung vom Freitag äußerte Grossi, dass sich in dem Kraftwerk in der Südukraine eine "ernste Situation" entwickelt habe, als über Nacht der Strom in der Stadt Energodar, in der es sich befindet, durch Granatenbeschuss ausgefallen sei. Die Stadt stehe nun ohne fließendes Wasser, Strom und Abwasser dar.
Angesichts des "verstärkten und anhaltenden Beschusses" der Nuklearanlage "ist es unwahrscheinlich, dass eine zuverlässige Stromversorgung außerhalb der Stadt wiederhergestellt werden kann", warnte der Beamte. Die Anlage habe nun keine externe Stromversorgung mehr für die Kühlung von Reaktorkernen und Atommüll. Derzeit sei man auf Dieselgeneratoren angewiesen, deren Vorräte noch zehn Tage reichen: "Die Situation ist untragbar, und sie wird immer prekärer."
Grossi forderte daher die sofortige Einstellung des Beschusses in der gesamten Region und die Einrichtung einer "Sicherheitszone" um die Anlage.
Das zu Beginn des Konflikts von den russischen Streitkräften beschlagnahmte Kernkraftwerk und seine Umgebung sind in den letzten Wochen wiederholt unter Raketen- und Artilleriebeschuss geraten. Während Russland die Schuld für die Angriffe eindeutig Kiew zuschreibt, beschuldigen die Ukraine und einige westliche Beamte Moskau weiterhin, die von den eigenen Truppen kontrollierte Anlage zu beschießen."
Quelle: RT DE