ARM-Gründer: Trump bedroht technologische Souveränität Europas
Archivmeldung vom 22.09.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttVor der geplanten Übernahme des britischen Chip-Designers ARM durch den US-Konzern Nvidia hat der Mitgründer von ARM, Hermann Hauser, seine Kritik an dem Deal bekräftigt. "Es geht um weit mehr als die bedrohten Arbeitsplätze, um mehr als nur ARM", sagte Hauser dem Nachrichtenportal T-Online.
Hauser weiter: "Es geht um Europas Eigenständigkeit. Europa darf nicht zulassen, in Schlüsselindustrien von Unternehmen aus Ländern abhängig zu sein, auf deren Politik es sich im Zweifel nicht verlassen kann." Konkret warnte Hauser davor, dass durch die Übernahme ARMs durch Nvidia US-Präsident Donald Trump Computer- und Smartphonechips als Druckmittel in Handelsauseinandersetzungen mit der EU nutzen könnte - ähnlich wie zuletzt das soziale Netzwerk Tiktok im Streit mit China. "Trump bedroht die technologische Souveränität Europas", so der gebürtige Österreicher.
"Europa muss deshalb tun, was auch immer notwendig ist, um die Übernahme durch Nvidia zu verhindern." Die Wettbewerbshüter der EU rief Hauser einerseits auf, ihr Veto gegen den Deal einzulegen. Andererseits sollte Brüssel einen Fonds einrichten, um wichtige europäische Firmen gegen Übernahmen aus dem Ausland zu schützen. "Die EU würde schließlich auch niemals zulassen, dass sie in der Wasser- oder Stromversorgung von den USA abhängig wird", sagte er. "Bei Unternehmen wie ARM ist es dasselbe. Sie sind kritische Infrastruktur."
Quelle: dts Nachrichtenagentur