Lettland: Chefin von staatlicher Finanzbehörde tot aufgefunden
Archivmeldung vom 10.03.2018
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Generaldirektorin der staatlichen Finanzbehörde Lettlands (lettische Abkürzung: VID) ist nach Angaben der Polizei des Landes am Samstag in ihrem Haus leblos aufgefunden worden. Dies meldet das russische online Magazin "Sputnik".
Weiter heißt es auf der deutschen Webseite: "„Die Leiche von Ilze Cīrule wurde am Samstagmorgen, 10. März in ihrer Wohnung aufgefunden“, zitieren Medien die Polizeimeldung.
Zurzeit laufe die gerichtsmedizinische Untersuchung. Nach vorläufigen Angaben soll es keine Hinweise auf einen gewaltsamen Tod geben.Die 53-jährige Ilze Cīrule war seit 14. November 2016 Generaldirektorin der VID. Sie hinterlässt einen Ehemann und zwei Kinder.
Der lettische Premierminister Māris Kučinskis und die Finanzministerin Dana Reizniece-Ozola haben vereinbart, einen amtierenden Behördenchef zu ernennen.
Am 18. Februar berichtete das Nachrichtenportal Delfi, dass der Präsident der lettischen Zentralbank, Ilmārs Rimševičs, im Rahmen eines Strafverfahrens festgenommen worden ist.
„Weder ich noch andere Beamte haben jetzt Anlass, uns in die Arbeit des KNAB (lettische Anti-Korruptions-Behörde – Anm. d. Red.) einzumischen. Die Behörde handelt professionell und genau. Sobald die KNAB-Leitung es für notwendig hält, der Gesellschaft die Informationen über die Ermittlungen zur Verfügung zu stellen, wird sie dies unverzüglich tun. Die Regierung vertraut dem Antikorruptionsbüro und ist bereit, alle nötige Unterstützung zu bieten und keinerlei Einmischung in die Arbeit des KNAB zuzulassen“, so damals der lettische Ministerpräsident.
Am Freitag, den 16.02.2018, hatten Medien mitgeteilt, die Beamten des lettischen Antikorruptionsbüros hätten das Wohnhaus von Rimševičs sowie sein Arbeitszimmer durchsucht. Am selben Tag war der lettische Geschäftsmann Māris Martinsons festgenommen worden. Einen Tag später, am Samstag teilten die Medien mit, Rimševičs hätte mehr als acht Stunden im lettischen Antikorruptionsbüro verbracht. In der Nacht zum Sonntag hätte er die Behörde in einem KNAB-Wagen verlassen.
Zuvor war mitgeteilt worden, das KNAB habe eine Nachprüfung eingeleitet, nachdem Medien berichtet hatten, dass hochrangige Beamten aus dem lettischen Finanzsektor vom größten Aktieninhaber der lettischen Bank Norvik banka, Grigori Guselnikow, Geld erpresst hätten."
Quelle: Sputnik (Deutschland)