Gabriel greift US-Regierung scharf an - "Interessenvertreterin der Ölindustrie"
Archivmeldung vom 29.05.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittUmweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat die US-Regierung wegen ihrer Haltung in der Klimapolitik kurz vor dem G8-Gipfel scharf angegriffen. In der "Saarbrücker Zeitung" bestätigte Gabriel, dass die USA den deutschen Entwurf einer Abschlusserklärung bisher blockieren.
Der Minister
kündigte an, die strittigen Punkte "zur Not bis in die Gespräche in
Heilendamm offen zu halten". Dann müssten eben am Ende die Staats-
und Regierungschefs selbst Farbe bekennen. "Wenn sie wirklich
blockieren wollen, dann muss klar werden, wer dafür die Verantwortung
trägt". Gabriel nannte den Klimawandel eine "dramatische Gefahr" für
die Menschheit. "Da machen diplomatische Sprachregelungen, die die
Realität verkleistern und nichts nach vorne bringen, keine Sinn".
Falls in Heiligendamm kein Durchbruch gelinge, habe der Gipfel doch
eine wichtige psychologische Wirkung: "Selbst wenn die Amerikaner
konkrete Schritte blockieren, wird der weltweite Druck auf sie und
die anderen, die mit ihnen im Geleitzug fahren, ungeheuer groß
werden". Mit Blick auf die anstehenden Präsidentschaftswahlen in den
USA sagte Gabriel: "Es kann sein, dass es den entscheidenden
Durchbruch erst gibt, wenn es dort eine Administration gibt, die sich
nicht so stark als Interessensvertreterin der Ölindustrie versteht".
Quelle: Pressemitteilung Saarbrücker Zeitung