US-Großinvestor Soros hat Zweifel an der langfristiger Wirksamkeit des EZB-Anleihenkaufprogramms
Archivmeldung vom 11.09.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer EZB-Beschluss, Anleihen hochverschuldeter Krisenstaaten aufzukaufen, sofern sich diese unter den Euro-Rettungsschirm (EFSF oder ESM) begeben und strenge Reformvorgaben erfüllen, wird in Politik, Finanzwelt und Wissenschaft heftig diskutiert. Im Gespräch mit dem Nachrichtensender n-tv bezweifelt der US-Großinvestor und Milliardär George Soros jetzt die langfristige Wirksamkeit des EZB-Anleihenkaufprogramms.
Soros sagte bei n-tv: "Das Anleihenkaufprogramm der EZB wird sich zwar als hilfreich erweisen, weil es die Risikoaufschläge für die Anleihen der Krisenstaaten begrenzt. Aber das wird nicht ausreichen. Denn die Schuldenländer werden weiterhin sehr hohe Risikoaufschläge zahlen müssen, zu ihrem Nachteil. Sie können so ihre Wettbewerbsfähigkeit nicht wiedergewinnen und ihrem Schuldenstatus nicht entfliehen."
Zur Rettung des Euro müsse laut der Meinung von Soros die Bundesregierung eine Politikwende vollziehen. Er sagte dazu: "Deutschland muss sich entscheiden, ob es zwei weitere Schritte gehen will: Erstens sollte ein Schuldentilgungsfonds reaktiviert werden, so wie die Wirtschaftsberater von Kanzlerin Merkel und die Sozialdemokraten es empfehlen. Das ist das eine. Zweitens: Deutschland sollte aufhören, die Schuldenländer zu noch mehr prozyklischen Sparmaßnahmen zu drängen. Denn das verschärft die Lage nur, zieht die Länder nur noch weiter runter in den Strudel."
Quelle: Nachrichtensender n-tv