Cryotec-Chef appelliert an die Entführer im Irak
Archivmeldung vom 01.02.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNachdem es von den beiden entführten Leipzigern im Irak eine neue Videobotschaft gibt, wurde in der Firma der beiden Entführten in Bennewitz ein Krisenstab gebildet. Die Mitarbeiter und Arbeitskollegen wollen nach Mahnwachen und Gedenkgottesdiensten weitere Aktionen starten. Sie sind entsetzt über die Forderungen der Kidnapper.
In einem exklusiven Interview mit RADIO PSR appellierte
heute der Chef von Cryotec, Peter Bienert, an die Entführer, die
Kollegen frei zu lassen: "Unsere Mitarbeiter sind seit vielen Jahren
in verschiedenen Ländern, auch im Irak unterwegs um dort zu helfen.
Wir betrachten unsere Tätigkeit dort als ein Stück Entwicklungshilfe
im weitesten Sinn", sagte er. "Wir wollen am Aufbau des Iraks
mitarbeiten. Wir wollen die im Grunde am Boden liegende Wirtschaft,
schrittweise wieder mit aufbauen. Vor wenigen Wochen haben wir auch
eine Sauerstoffanlage in ein Krankenhaus in Babylon geliefert. Hier
geht es also auch um technische Gase, die in der Medizin dringend
benötigt werden", erklärte er den humanitären Effekt seiner Arbeit.
Im weiteren Gespräch berichtet Peter Bienert auch über die
Solidarität der Mitarbeiter untereinander. "Unsere Firma ist eher
klein und wenn man es so sagen kann ein Familienbetrieb, es gibt
einen sehr freundschaftlichen Kontakt untereinander. Alle sind sehr
betroffen, sehr erschrocken, aber dennoch gefasst. Die komplette
Belegschaft nahm bisher geschlossen an den Gedenkgottesdiensten in
Leipzig teil. Es besteht ein solidarischer Kontakt zu den
Angehörigen der Entführten", beschreibt er die Situation in seinem
Unternehmen.
Quelle: Pressemitteilung RADIO PSR