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Erster Ebola-Verdachtsfall in der Schweiz

Archivmeldung vom 23.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ebola: Researchers looking at slides of cultures of cells that make monoclonal antibodies. These are grown in a lab and the researchers are analyzing the products to select the most promising of them.
Ebola: Researchers looking at slides of cultures of cells that make monoclonal antibodies. These are grown in a lab and the researchers are analyzing the products to select the most promising of them.

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In der Schweiz gibt es einen ersten Ebola-Verdachtsfall: Ein aus Guinea stammender Jugendlicher sei am Dienstag in das Universitätsklinikum Lausanne eingeliefert worden, teilte das Bundesamt für Gesundheit mit.

Der Guineer sei in der vergangenen Woche in einer Asyl-Empfangsstelle im Kanton Waadt angekommen. Dort habe er erklärt, ein Mitglied seiner Familie sei an Ebola gestorben. Er sei daher nicht in der Empfangsstelle aufgenommen worden, sondern umgehend zur Überwachung in ein Krankenhaus gebracht worden. Am Dienstag sei dann Fieber aufgetreten, weshalb er als Ebola-Verdachtsfall eingestuft worden sei. Ob der Jugendliche tatsächlich an der Krankheit leide, müsse noch abgeklärt werden.

US-Behörde fürchtet 1,4 Millionen Ebola-Fälle bis Ende Januar

Die US-Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) befürchten, dass die Zahl der Ebola-Fälle bis Ende Januar 1,4 Millionen erreichen könnte, sollten die Maßnahmen im Kampf gegen das Virus nicht deutlich verstärkt werden. Das geht aus einem am Dienstag vorgestellten Bericht der Behörde hervor. Die Autoren des Berichts gehen davon aus, dass es in Sierra Leone und Liberia deutlich mehr Fälle gibt, als bisher registriert wurden. So werde es bis Ende September rund 21.000 Fälle in den beiden westafrikanischen Staaten geben. Diese Zahl werde sich alle 20 Tage verdoppeln, sollte die Ausbreitung des Virus nicht gestoppt werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte zuvor eine Prognose veröffentlicht, in der mit 20.000 Fällen bis Anfang November gerechnet wird. Bisher registrierte die WHO rund 2.800 Ebola-Tote und mehr als 5.800 Fälle in Westafrika.

Bundeswehr hat bereits 500 Freiwillige für Ebola-Einsatz

Bei der Bundeswehr gibt es offenbar großes Interesse an einem Einsatz im Ebola-Gebiet: Innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Aufruf von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hätten sich rund 500 Freiwillige für einen Einsatz in Liberia gemeldet, wie von der Leyen gegenüber der "Bild" (Mittwoch) erklärte. Die Interessenten kommen demnach aus allen Teilen der Bundeswehr. Außerdem hätten sich viele Reservisten und sogar Zivilisten gefunden, die bereit seien, Ebola-Kranke in Liberia zu versorgen. Jetzt müsse geprüft werden, über welche Vorkenntnisse die Freiwilligen verfügten und wie sie schnellstmöglich fit für den Einsatz gemacht werden könnten. "Das ist ein großartiges Zeichen der Hilfsbereitschaft. Darauf kann Deutschland stolz sein", sagte die Verteidigungsministerin der Zeitung.

Ebola-Hilfe der Bundeswehr: SPD hofft auf genügend Freiwillige

Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, hofft, dass sich in der Bundeswehr genügend Soldaten freiwillig für einen Einsatz gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika melden, ist sich dessen aber nicht sicher. "In der Welt humanitäre Hilfe zu leisten, ist nicht prioritäre Aufgabe der Bundeswehr", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Es ist deshalb richtig, nicht auf Zwang zu setzen, sondern nach freiwilligem Personal zu schauen." Allerdings seien die Ressourcen auf diesem Gebiet "extrem auf Kante genäht. Die großen Zahlen werden da nicht kommen können." Arnold hofft nach eigenem Bekunden dennoch, "dass es genügend verantwortungsvolle Soldaten gibt, die sagen: Okay, das mach ich." Das Risiko sei kalkulierbar, vor allem für Pioniere, die keinen unmittelbaren Kontakt zu Kranken hätten. Versichert seien die Soldaten ebenfalls. "Die Bundeswehr tritt für alles ein, was damit zusammen hängt", erklärte er.

Die SPD will in der Verteidigungsausschuss-Sitzung am Mittwoch nach den Rahmenbedingungen des Einsatzes fragen. Zuvor hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) einen Aufruf angekündigt mit der Bitte, dass Soldaten von sich aus ihre Bereitschaft bekunden, nach Guinea, Liberia oder Sierra Leone zu gehen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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