Söder: Grexit wäre der fairste und ehrlichste Weg
Archivmeldung vom 06.07.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) dringt darauf, dass Griechenland nach dem ablehnenden Referendum die Euro-Zone verlässt: "Griechenland will unser Modell nicht. Griechenland will Geld ohne Reformen", sagte der CSU-Politiker der "Welt". "Ich bin der Meinung, der Grexit wäre der fairste und ehrlichste Weg." Danach könne sich das Verhältnis zwischen Griechenland und dem Rest Europas wieder normalisieren. "Europa wird auch nach einem Grexit weiter funktionieren und stehen", betonte Söder.
Europa scheitere hingegen, "wenn wir das griechische Modell einer Schuldenunion übernehmen". Griechenland helfe nur eine umfassende Staats-, Verwaltungs- und Wirtschaftsreform, sagte der bayerische Minister. "Zu dieser ist die jetzige Regierung nicht in der Lage. Sie ist in keiner Weise ein ernsthafter und seriöser Verhandlungspartner."
Der Rücktritt von Finanzminister Yanis Varoufakis sei "nur ein weiteres Showelement in der griechischen Tragödie". Es mache keinen Sinn, "einer Regierung hinterherzulaufen, die unser Modell eines stabilen Euro nicht will". Die Verantwortung für die Entwicklung liege allein bei der Syriza-Regierung in Athen, so Söder. Die Euro-Partner hätten sich bis an die Grenze des Vertretbaren bewegt. "Ich finde es blauäugig von der Regierung in Athen zu glauben, man könne nach dem Referendum einfach so weiterverhandeln." Die Gefahr, dass sich Griechenland nach einem erzwungenen Austritt aus dem Euro an Moskau annähere, sehe Söder nicht. Die Mitgliedschaft in EU und Nato sei "eine Wertefrage, die nicht von Alimentierungen abhängt".
Quelle: dts Nachrichtenagentur