Jedes vierte Kind in der EU ist von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht
Archivmeldung vom 16.11.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Jahr 2015 waren rund 25 Millionen Kinder bzw. 26,9% der Bevölkerung im Alter von 0 bis 17 Jahren in der Europäischen Union (EU) von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Dies ist ein leichter Rückgang gegenüber 27,5% im Jahr 2010.
Diese Zahlen werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, anlässlich des Weltkindertages, der jährlich am 20. November stattfindet, veröffentlicht.
In Deutschland lag der Anteil der Kinder, die von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht waren, bei 18,5%, gegenüber 21,7% im Jahr 2010. Von allen EU-Mitgliedstaaten war 2015 der Anteil in Rumänien (46,8%) am höchsten und in Schweden (14,0%) am niedrigsten.
Der Anteil der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Kinder in der EU nimmt mit steigendem Bildungsniveau ihrer Eltern ab. Im Jahr 2015 waren 65,5% aller Kinder, deren Eltern ein geringes Bildungsniveau aufwiesen, von Armut bedroht. Bei Kindern von Eltern mit einem mittleren Bildungsniveau waren es 30,3% und bei Kindern von Eltern mit einem höheren Bildungsniveau 10,6%. In Deutschland lagen die entsprechenden Anteile bei 78,7% (niedriges Bildungsniveau der Eltern), 23,7% (mittleres Bildungsniveau) bzw. 8,1% (hohes Bildungsniveau).
Von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohte Kinder sind Kinder, die in Haushalten leben, auf die mindestens eine der folgenden drei Bedingungen zutrifft: armutsgefährdet nach Sozialtransfers (Einkommensarmut), unter erheblicher materieller Deprivation leidend oder mit sehr geringer Erwerbsintensität.
Quelle: EUROSTAT (ots)