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Cavusoglu will deutsch-türkisches Verhältnis normalisieren

Archivmeldung vom 07.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Mevlüt Çavuşoğlu
Mevlüt Çavuşoğlu

Foto: Foreign and Commonwealth Office
Lizenz: CC BY 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach Monaten heftiger Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und der Türkei bemüht sich die türkische Regierung um Deeskalation. "Es gibt keinen Grund für Probleme zwischen Deutschland und der Türkei", sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu dem "Spiegel".

"Wenn ihr einen Schritt auf uns zugeht, gehen wir zwei auf euch zu." Die Schuld für die Krise im deutsch-türkischen Verhältnis sieht Cavusoglu bei Deutschland: Präsident Recep Tayyip Erdogan habe nie von sich aus die Konfrontation mit Deutschland gesucht. "Er hat stets nur auf Attacken reagiert." Die Nazi-Vergleiche Erdogans seien eine "Antwort auf die Feindseligkeiten" aus Deutschland gewesen.

"Die Bundesregierung muss lernen, die Türkei zu respektieren." Cavusoglu hofft, dass sich das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei unter der neuen Bundesregierung normalisiert. Seine Regierung sei bereit, gegebenenfalls auch mit einem zukünftigen Außenminister Cem Özdemir (Grüne) zusammenzuarbeiten: "Es wäre falsch, die Beziehung zwischen zwei Ländern über Einzelpersonen zu definieren."

Cavusoglu hält am Ziel eines EU-Beitritts fest: "Warum sollten wir kein erfolgreiches Mitglied der EU sein?" Im Fall des inhaftierten Journalisten Deniz Yücel zeigte sich der Außenminister indes nach wie vor nicht zu Zugeständnissen bereit. Yücel sei ein türkischer Staatsbürger, der sich wegen des Verdachts auf eine Straftat in Haft befinde, so Cavusoglu. "Die Justiz entscheidet über seine Schuld oder Unschuld." Zugleich aber hat sich Cavusoglu für eine Beschleunigung des Verfahrens gegen den Berliner Menschenrechtler Peter Steudtner eingesetzt, der im Juli ebenfalls in der Türkei verhaftet wurde. Er habe den Innen- und den Justizminister in der Angelegenheit um Hilfe gebeten, sagte er.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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