Zetsche rechnet nicht mit Bevorzugung von US-Autoherstellern durch Trump
Archivmeldung vom 19.12.2016
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Freigeschaltet durch André OttDaimler-Vorstandschef Dieter Zetsche erwartet nicht, dass der künftige US-Präsident Donald Trump die europäische Automobilindustrie benachteiligen und im Gegenzug US-Hersteller bevorzugen wird. "Ein Protektionismus der USA zugunsten der heimischen Automobilindustrie würde den Amerikanern selbst am meisten schaden", sagte Zetsche der "Bild am Sonntag".
"Der Wohlstand in den USA und der Welt ist durch einen Zuwachs von weltweitem Handel entstanden. Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass es zu Strafzöllen kommen wird." Negative Auswirkungen auf das Daimler-Werk in Alabama befürchtet Zetsche nicht, auch die Diesel-Kritik in den USA sieht er gelassen: "In den USA war der Diesel für Pkw schon immer ein Nischenprodukt.
Der Marktanteil an Diesel-Pkw am Gesamtabsatz USA beträgt im Moment weniger als ein Prozent. In Europa ist der Anteil der Diesel-Verkäufe weiter weitgehend stabil. Hier hat der Diesel einen hohen Stellenwert, und daran wird sich nach unserer Einschätzung auch in Zukunft nichts ändern." Zetsche räumte zugleich ein, dass die VW-Abgas-Affäre allen Hersteller geschadet habe. "Sie hat die ganze Branche in ein schlechtes Licht gerückt.
Umso wichtiger ist, dass wir auf der Produktebene überzeugen. Wir sind davon überzeugt, dass Dieselmotoren unverzichtbar sind, wenn der verkehrsbedingte CO2-Ausstoß weiter sinken soll." Zetsche fordert Gesetze, die klar und präzise seien und an die sich alle Automobilhersteller halten müssten. "Es darf keine Grauzonen und Ermessensspielräume mehr geben, sondern klare Vorgaben, was Emissionen und CO2-Ausstoß beziehungsweise Verbrauch angehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur