Wagenknecht nennt Nato-Beschlüsse "Blankoscheck für Endloskrieg"
Archivmeldung vom 11.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBSW-Chefin Sahra Wagenknecht hat die Nato-Beschlüsse zum Krieg in der Ukraine scharf kritisiert. "Der Nato-Gipfel ist der Blankoscheck für einen Endloskrieg", sagte Wagenknecht den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Die Ergebnisse werden dafür sorgen, dass der Blutzoll in der Ukraine über Jahre hoch bleiben wird und die Gefahr einer weiteren Eskalation bis hin zu einem großen europäischen Krieg wächst."
Wagenknecht wirft der Nato vor, dass ihre Hürden für
Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland "unrealistisch"
hoch seien. "Mit dieser Strategie rückt ein Verhandlungsfrieden in weite
Ferne", sagte die BSW-Vorsitzende. "Dass stattdessen neue
US-Langstreckenraketen in Deutschland stationiert werden sollen, ist
hochgefährlich."
Auch der Thüringer Ministerpräsident Bodo
Ramelow (Linke) sprach sich gegen die geplante Stationierung
zusätzlicher US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland aus. "Wir brauchen
keine weitere Stationierung von reichweitenstarken Waffen in der
Bundesrepublik", sagte der Linke-Politiker dem "Stern". "Ja zu
Landesverteidigung. Aber Nein zu noch mehr Waffen, die zum Angriff weit
ins Gebiet anderer Staaten taugen. Wir brauchen eine Friedensoffensive,
nicht immer mehr und immer schwerere Waffen."
Auch aus den Reihen
der Ampelkoalition kamen kritische Stimmen - der SPD-Außenpolitiker
Ralf Stegner kritisierte die geplante Stationierung von
US-Langstreckenwaffen in Deutschland. "Das alles führt wieder zu einem
Wettrüsten", sagte Stegner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Die
Welt wird davon nicht sicherer. Im Gegenteil: Wir kommen in eine
Spirale, in der die Welt immer gefährlicher wird."
Die
Entwicklung sei "sehr unerfreulich", fügte der SPD-Politiker hinzu. "Wir
geben viel Geld aus für teure Waffen, die neue Probleme schaffen,
anstatt Probleme zu lösen. Wir müssten uns um den Klimawandel kümmern,
um Armut oder um Migrationsbewegungen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur