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Nato: Mehr als 10.000 Soldaten stehen für neue Afghanistan-Mission bereit

Archivmeldung vom 30.09.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Hans-Lothar Domröse (hier bei seiner Verabschiedung als ISAF-Stabschef im ISAF-Headquarter in Kabul, Jan. 2009)
Hans-Lothar Domröse (hier bei seiner Verabschiedung als ISAF-Stabschef im ISAF-Headquarter in Kabul, Jan. 2009)

Foto: ISAF Headquarters Public Affairs Office from Kabul, Afghanistan - FlickreviewR
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach Angaben der Nato wird für die neue Ausbildungsmission in Afghanistan die erforderliche Zahl von 12.000 Soldaten problemlos erreicht: Bereits jetzt stünden mehr als 10.000 Soldaten bereit, sagte der für die Rückverlegung der Internationalen Schutztruppe (ISAF) und den Aufbau der neuen Mission ab 2015 in Afghanistan verantwortliche Nato-General, Hans-Lothar Domröse, der "Welt".

"Ich bin sehr zuversichtlich. Mehr als 40 Nationen werden sich an der neuen Ausbildungsmission beteiligen, darunter auch viele Partnerländer der Nato wie Georgien, Mazedonien und die Mongolei." Die vorgesehenen 12.000 Mann "werden ab Weihnachten 2014 vollständig im Land sein". Allerdings bestehe an einigen Stellen noch Bedarf. "Wir benötigen noch ein paar Fachleute, beispielsweise für Rüstungsplanung und Polizeiausbildung", sagte der Vier-Sterne-General Domröse, der Oberbefehlshaber des Nato-Hauptquartiers im niederländischen Brunssum ist. Solche Spezialisten seien rar. "Es fehlen auch noch gut ausgebildete Sicherheitskräfte, die Objekte wie den Flughafen in Kabul sichern sollen."

Laut Domröse erwartet die Nato, dass rund 800 deutsche Soldaten an der neuen Trainingsmission teilnehmen werden. "Etwa 200 Deutsche werden in Kabul arbeiten. Gleichzeitig wird Deutschland das Hauptquartier in Mazar-i-Sharif mit rund 600 Mann führen, zusammen mit weiteren 400 Kameraden aus anderen Nato- und Partnerländern." Nach bisherigen Stand werde es ab Anfang 2017 voraussichtlich keine Soldaten der internationalen Gemeinschaft mehr in Afghanistan geben, so Domröse. "Und genau daran werde ich mich mit den Planungen orientieren. Bereits ab Jahresbeginn 2016 werden wir nicht mehr in der Fläche, sondern nur noch in Kabul beraten und ausbilden." Aber nur ein Bruchteil der 12.000 Soldaten werde die afghanischen Sicherheitskräfte und Ministeriumsmitarbeiter ausbilden. "Von den 12.000 Soldaten werden etwa 1.200 bis 1.400 Mann beraten und ausbilden. Die große Mehrheit der Soldaten wird für Logistik insbesondere medizinische Versorgung und den Schutz der eigenen Leute sorgen. Unter den 12.000 Soldaten der Ausbildungsmission `Resolute Support` werden also auch Kampftruppen sein, die in der Lage sind, im Ernstfall die Soldaten der internationalen Gemeinschaft zu schützen, wie zum Beispiel Kampfhubschrauber und ihre Besatzungen."

Laut Domröse befinden sich noch rund 40.000 ISAF-Soldaten in Afghanistan. "Die Anzahl verringert sich täglich. Wir gehen von ISAF fließend über in Resolute Support." Zur Prognose für Afghanistan sagte Oberbefehlshaber Domröse: "Das Land wird 2017 relativ stabil sein und die Sicherheitskräfte werden gut funktionieren." Er warne aber davor, westliche Maßstäbe anzulegen. "Aber betrachtet man die anderen Krisenherde, wie Syrien, wird Afghanistan vergleichsweise sicher sein." Mit Blick auf die Ausrüstungsmängel der Bundeswehr, die es derzeit nicht möglich machen, allen Bündnisverpflichtungen gegenüber der Nato nachzukommen, zeigte sich Domröse, der auch für die Planung der neuen "Speerspitze" der Nato in Osteuropa und im Baltikum verantwortlich ist, überrascht: "Die Einsatzfähigkeit der nationalen Streitkräfte ist für mich eine `black box`, da nur die Nationen in die entsprechenden Berichte schauen können. Momentan haben diese Einschränkungen aber keinen unmittelbaren Auswirkungen auf die laufenden Einsätze der Allianz, wie man in Afghanistan oder im Kosovo sehen kann. Dort klappt es." Aber mittelfristig, so die Mahnung Domröses, gehe es um, "die Fähigkeiten und Fertigkeiten der durch die Nationen bereitgestellten Kräfte." Es gehe um die Fähigkeit, nicht nur in Quantität, sondern auch mit Qualität angemessen auf eine Bedrohung antworten zu können, so Domröse.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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