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Weltbank-Chef warnt vor neuer Schulden- und Finanzkrise

Archivmeldung vom 05.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Hauptverwaltung der Weltbank in Washington.
Hauptverwaltung der Weltbank in Washington.

Foto: Dodo
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Weltbank-Chef David Malpass hat kurz vor Beginn der virtuell ausgetragenen Herbsttagung seiner Organisation vor einer neuen Schulden- und Finanzkrise gewarnt. Viele Schwellen- und Entwicklungsländer stünden finanziell am Abgrund und seien mit dem Schuldendienst überfordert, sagte Malpass dem "Handelsblatt".

Es sei offensichtlich, dass einige Länder nicht in der Lage seien, ihre aufgenommenen Schulden zurückzuzahlen. "Wir müssen deshalb auch den Schuldenstand verringern. Man kann das als Schuldenerlass oder Stornierung bezeichnen. Wichtig ist, dass die Schuldenhöhe durch eine Restrukturierung geringer wird."

Der Amerikaner kritisierte die mangelnde Hilfsbereitschaft privater Finanzinvestoren und chinesischer Kreditgeber. "Diese Investoren tun nicht genug, und ich bin enttäuscht davon. Außerdem haben sich einige der großen Kreditgeber aus China nicht ausreichend beteiligt", sagte Malpass. Der Weltbank-Präsident warnte zugleich vor der weltweit steigenden Ungleichheit. Die Pandemie habe jahrzehntelange Fortschritte bei der Armutsbekämpfung zunichte gemacht und könnte bis 2021 mehr als 150 Millionen Menschen erneut unter die extreme Armutsgrenze drücken. Die Weltbank selbst will bis zu zwölf Milliarden Dollar bereitstellen, damit Impfstoffe gegen das Coronavirus auch in den ärmeren Ländern verfügbar sind.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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