Podoljakas Wochenrückblick: Gegenangriffe bei Artjomowsk und am Frontabschnitt Saporoschje abgewehrt
Archivmeldung vom 28.03.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn der nun vergangenen, 12. Kalenderwoche vom 20 bis zum 26. März 2023 haben sich die Kampfhandlungen um Sewersk am Frontabschnitt Donbass intensiviert, hält Juri Podoljaka fest. Diese nördliche Nachbarstadt von Artjomowsk scheint die nächste zu sein, deren ukrainische Garnison das russische Militär in den operativen Kessel nehmen wird, so die Prognose des Journalisten. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "In und bei Artjomowsk selbst hingegen sank die Intensität der Sturmaktionen des russischen privaten Militärdienstleisters Wagner für einige Tage etwas ab: Ein Teil der Sturmtrupps war mit der Abwehr ukrainischer Gegenangriffe – erfolgloser und mit Verlusten für Kiews Truppen behafteter – abgelenkt. Doch schon zum Wochenende fuhr das „Orchester“ den Druck auf das ukrainische Aufgebot in der Stadt selbst wie auf die Aufgebote in den umliegenden Ortschaften wieder hoch.
Vom
Osten her sind die Sturmtrupps bis zum Stadtbahnhof Bachmut-1
vorgedrungen; vom Süden aus konnten sie ebenfalls vorrücken – zum
Verkehrsknoten „Samoljot“, womit sie die Versorgung der ukrainischen
Garnison in Artjomowsk weiter erschweren. Und nach der vollständigen
Säuberung des Industriegebiets in der Stadtmitte konnten sie zum Sturm
der Stadtviertel nun auch vom Norden aus übergehen. Erneuten Versuchen
der Wagner-Sturmtrupps, den Kessel um Artjomowsk endlich zu schließen,
stellte Kiew erneut Reserven entgegen, die nun bei Chromowo und
Bogdanowka aufgerieben werden.
Um Awdejewka (eine Trabantenstadt von
Donezk, von der aus die Ukraine die Zivilbevölkerung der DVR-Hauptstadt
dem Artillerieterror aussetzt) herum wüten Kampfhandlungen weiter, die
südwestlich der Stadt einerseits von der Erstürmung einiger weniger Zug-
und Kompaniestützpunkte durch russische Soldaten und ihrem Vorrücken
buchstäblich um wenige Hundert Meter gekennzeichnet sind – und
andererseits von erfolglosen Gegenangriffen der Truppen Kiews. Nördlich
der Stadt hingegen gab es bedeutende Fortschritte: Das russische Militär
konnte bis zur Landstraße bei Stepowoje vorstoßen, womit sich weiteres
Vorrücken in Richtung Nowokalinowo andeutet, wertet Podoljaka.
Am
nördlichsten Frontabschnitt, Charkow-Swatowo, weiten russische Soldaten
ihre Brückenköpfe auf dem Ostufer der Scherebez in Gefechten aus und
bestärken das ukrainische Kommando so in dessen Entscheidung, seine
Truppen auf das bedeutend leichter zu verteidigende Westufer dieses
Flusses zurückzuziehen.
Am Frontabschnitt Saporoschje folgte dem
vorigen Versuch der Ukraine, die russischen Verteidigungsstellungen
zwischen Orechowo und Pologi durch Kampf auszukundschaften, in der nun
vergangenen Woche ein weiterer – der ebenso erfolglos und für Kiew
verlustreich war.
Juri Podoljaka ist ein ukrainischer
politischer Blogger (auf YouTube hatte sein Kanal vor der Löschung durch
die Verwaltung der Plattform 2,6 Millionen Abonnenten) und Journalist
aus Sumy (er wohnt seit dem Jahr 2014 im russischen Sewastopol), dessen
Einsichten im Zeitraum um den Beginn der Intervention in den russischen
Medien zunehmend gefragter wurden. Seine Analyseausgaben warten mit nur
wenigen Zahlen auf – dafür vermittelt er durch Arbeit mit Karten aber
ein gutes Verständnis vom räumlichen Umfang der jeweiligen Entwicklungen
und bietet dann und wann kurzfristige Prognosen.
An Quellen
bemüht Podoljaka einerseits offen zugängliche Daten: Dies sind
Meldungen von Augenzeugen in den sozialen Medien sowie Meldungen des
russischen, aber auch des ukrainischen Verteidigungsministeriums.
Andererseits gibt er Insiderquellen an: Neben solchen in den
Volksmilizen und Sicherheitsorganen der russischen Volksrepubliken
Donezk und Lugansk seien dies solche in den ukrainischen Sicherheits-
und Regierungsbehörden, die er aufgrund alter Beziehungen aus der Zeit
als ukrainischer Journalist noch zu unterhalten erklärt. Um es mit dem
aktuellen Jargon der Aufklärungsdienste auszudrücken, ist Juri Podoljaka
also vornehmlich ein OSINT-Analyst.
Quelle: RT DE