US-Sicherheitsstrategie: Trittin wirft Trump "blanken Egoismus" vor
Archivmeldung vom 19.12.2017
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Freigeschaltet durch André OttDer Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin hat scharfe Kritik an der neuen Sicherheitsstrategie von US-Präsident Donald Trump geübt. "Auch die nationale Sicherheitsstrategie von Donald Trump steht unter seinem Kampfbegriff `America First: Hinter dem Slogan hatten viele Isolationismus vermutet - tatsächlich ist es blanker Egoismus", sagte Trittin dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Für Trump ist nationale Sicherheit ökonomische Dominanz und militärische Überlegenheit", so Trittin. Krisenfaktoren wie etwa die Klimakrise würden nicht mehr als Gefahr eingestuft. "Trump will Energiedominanz. Das wird sich als teurer Irrtum erweisen. Denn es wird die Krisen verschärfen und Kriege begünstigen", mahnte Trittin. Der Bundestagsabgeordnete der Grünen stellte eine grundlegende Abkehr der gegenwärtigen US-Regierung von der Politik unter Präsident Barack Obama fest.
"Die neue Sicherheitsstrategie dient der Abgrenzung von Obama", sagte Trittin dem RND. "Trump betrachtet internationale Politik als unregulierten Wettbewerb. Es gibt keine Partner, sondern nur Konkurrenten." Trittin sieht Europa in der Pflicht. "Wenn Donald Trump das Recht des Stärkeren vertritt, braucht die Stärke des Rechts einen neuen Advokaten. Außer der Europäischen Union gibt es keine Anwärter auf diesen Posten. Deshalb ist es höchste Zeit für eine gemeinsame europäische Außenpolitik", forderte Trittin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur