Ukrainischer Soldat schießt auf Betriebs-Wachleute: Fünf Tote, fünf Verletzte
Archivmeldung vom 27.01.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićEin Soldat hat in der ukrainischen Stadt Dnepr mehrere Menschen erschossen und verletzt. Der Vorfall ereignete sich in den frühen Morgenstunden am Donnerstag in dem Betrieb "Juschmasch". Der Täter flüchtete, ergab sich aber nach einigen Stunden der Polizei. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Am 27. Januar hat ein ukrainischer Soldat auf dem Gelände des Betriebs "Juschmasch" in der Stadt Dnepr aus bislang unbekannten Gründen das Feuer eröffnet und dabei mehrere Menschen getötet und verletzt. Nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums ereignete sich die Attacke gegen 3:40 Uhr Ortszeit (2:40 Uhr MEZ). Laut Medienberichten habe der im Jahr 2001 geborene Artemi Rjabtschuk aus dem Waffenlager ein Maschinengewehr und Munition geholt und auf andere Wachleute geschossen. Zum Zeitpunkt der Tat hätten sich in dem Raum 22 Menschen befunden.
Nach Angaben des Innenministeriums erschoss der Verdächtige fünf Menschen, darunter eine Zivilistin. Fünf weitere Personen erlitten Verletzungen. Nach der Tat flüchtete der Soldat mit der Tatwaffe. Die Polizei sperrte das Werksgelände ab und leitete eine Fahndungsoperation ein.
🇺🇦⚡️Видео с места расстрела нацгвардейцев в Днепре.МВД официально о расстреле на Южмаше в Днепре: 27 января в 3.40 на территории Южного машиностроительного завода "Южмаш" произошла трагедия. pic.twitter.com/WU5NfBAgA6
— Zilla (@Zilla57826895) January 27, 2022
Die
Einwohner der Stadt wurden gebeten, wachsam zu sein und verdächtige
Personen unverzüglich der Polizei zu melden. Einige Stunden später
berichteten Medien unter Berufung auf den Innenminister Denis
Monastyrski, dass der mutmaßliche Täter gefasst sei. Auf Facebook veröffentlichte
er ein Foto der Festnahme. Wie es von der Polizei hieß, habe sich
Rjabtschuk selbst ergeben. Er hätte eine Frau gebeten, die Polizei über
seinen Aufenthaltsort zu informieren. (Fotos auf Telegram)
Bei der Vernehmung gleich nach der Festnahme gab der Verdächtige die
Einzelheiten seines Angriffs und den Tathergang bekannt. Er teilte unter
anderem mit, dass er in den Rucksack so viele Kalaschnikow-Magazine
hineingestopft habe, wie sein Rucksack fassen konnte. Nach der Tat sei
er über den Betriebszaun geklettert und einige Zeit lang durch
Wohnviertel gebummelt, um eine Unterkunft zu finden. An einer Straße
habe ihn eine Autofahrerin mitgenommen. Er sei in der Nähe eines
verwahrlosten Gebäudes ausgestiegen und habe dort die
Kalaschnikow-Magazine abgelegt. Nach einiger Zeit habe er sich
entschlossen, sich der Polizei zu stellen. Sein Motiv nannte er zunächst
nicht. (Video)
Der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Geraschtschenko, schrieb auf Facebook, Rjabtschuk stamme aus der Stadt Imail im Gebiet Odessa und habe als Wehrpflichtiger seit Herbst 2021 in der Nationalgarde gedient. Er sei zuvor nicht aufgefallen. Seine Aufgabe sei es gewesen, das Gelände des Werks "Juschmasch" zu überwachen. Man werde nun prüfen, ob man den Täter im Dienst psychologisch unter Druck gesetzt habe.
Präsident Wladimir Selenskij forderte von den Sicherheitsbehörden einen erschöpfenden Bericht über alle Umstände des Angriffs. Dabei kündigte er "personelle Konsequenzen" an. Den Angehörigen der Opfer drückte der Staatschef sein Beileid aus.
Der Staatsbetrieb "Juschmasch" stellt verschiedene Geräte sowohl für den zivilen als auch für den militärischen Gebrauch her. In dem Werk werden Verkehrsmittel und Windturbinen, aber auch Raketen, Satelliten und Raumfahrzeuge produziert."
Quelle: RT DE