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Ex-Außenminister Fischer plädiert für EU-Beitritt der Ukraine

Archivmeldung vom 13.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Joschka Fischer Bild: Andrzej Barabasz
Joschka Fischer Bild: Andrzej Barabasz

Der frühere Außenminister Joschka Fischer (Grüne) befürchtet eine lang anhaltende Krise um die Ukraine und hat sich für einen EU-Beitritt des Landes ausgesprochen. Die Krise in der Ukraine werde länger dauern, "als die meisten heute hoffen", sagte Fischer dem "Spiegel". Russlands Präsident Wladimir Putin "reitet den nationalistischen Tiger", so der frühere Außenminister. "Kurzfristig kann man damit durchaus Erfolge erzielen. Die Frage ist nur: Wie kommt man von diesem Tiger wieder herunter, ohne selbst gefressen zu werden? Weil Putin das nicht weiß, wird die Krise anhalten."

 Sollte Russland der Ukraine im Winter das Gas abdrehen, seien die Europäer gefragt, so Fischer weiter. "Das schulden wir gerade den jungen Menschen in der Ukraine. Sie wollen nach Europa, sie wollen mehr Freiheit, Rechtsstaat und endlich Wohlstand, sie haben sich dafür wochenlang auf den Maidan in Kiew gestellt und einige von ihnen sind dort gestorben."

Zugleich plädierte Fischer für eine Aufnahme der Ukraine in die EU. "Wenn die Ukraine die postkommunistische Phase hinter sich lässt und sich europäisiert, und dafür sind Menschen auf dem Maidan gestorben, dann wird es schwer werden, sie abzulehnen, genauso wie die Staaten des Balkans", sagte Fischer. Die Europäer müssten begreifen, "dass es bei der Frage von Neuaufnahmen um ihre strategischen Sicherheitsinteressen geht, nicht nur um einen immer größeren Binnenmarkt für Gurken und Schrauben".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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